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Wochenrückblick KW 32

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Auch diese Woche gibt es den Wochenrückblick mit interessanten Themen aus dem Linux- und OpenSource-Bereich, für die es keine separate Ikhaya-Meldung gab.

Ubuntu

Dienstleistungsanbieter «Locatrix» wechselt von Red Hat zu Ubuntu
Das australische Unternehmen bietet seit 2003 Lösungen für mobile soziale Vernetzung und ortsspezifische Dienste an. Die Firma hebt vorallem die Wartungsfreundlichkeit und die Stabilität des Paketmanagementsystems apt-get und den guten Support von Ubuntu hervor. Die Entscheidung für einen Wechsel wurde nach einem rund achtmonatigen Test von Ubuntu getroffen. Auch auf LinuxWorld berichtete man darüber.

Canonical and Altkom Akademia partner to deliver Ubuntu Certified Professional training in Poland
Nun gibt es auch in unserem Nachbarland Polen die ersten Kurse, um die LPI 101-, LPI 102- und Ubuntu 199-Prüfung zu absolvieren. Die zwei fünftägigen Kurse werden ab September 2007 von Altkom Akademia in Warschau angeboten.

Auf Ubuntu basierend: Freespire 2.0 ist fertig
Nach ihrem CEO Kevin Carmony stellt Linspire der Allgemeinheit nun auch Freespire 2.0 zur Verfügung. Version 2.0 basiert auf Ubuntu 7.04, während der Vorgänger noch auf einem reinen Debian aufgebaut war. Freespire bietet Linspires Software-Depot CNR (Click-n-Run) sowie proprietäre Bestandteile wie Treiber, Windows-Media-, Realplayer- und Quicktime-Codecs. Auch das Linux-Magazin, heise, Golem und DesktopLinux.com berichteten darüber.

Office Open XML

Report from Australia - the OOXML Forum
In Australien wird aktuell über die Akzeptanz von Microsofts OOXML als ISO-Standard abgestimmt. Erste Ergebnisse der Diskussion wurden von Lee Welburn an Groklaw herangetragen. Aktuell scheint es so aussehen, als würde Australien für "Ja, mit Kommentaren" stimmen. Bis zum 21. August können aber noch Kommentare eingesendet werden.

OOXML Approval Vote Fails in INCITS
Da man bei der Abstimmung keine klare Einigung erhalten konnte, wurde von der INCITS per Stimmzettel abgestimmt, ob OOXML als ISO-Standard in den USA gelten soll. Als Ergebnis gab es 8 Stimmen dafür, 7 dagegen und eine Enthaltung. Um OOXML als Standard zuzulassen, hätte man aber eine einfache Mehrheit von 9 Stimmen bei den 16 wahlberechtigten Mitgliedern benötigt.

LinuxWorld

LinuxWorld: ThinkPad-Laptops mit vorinstalliertem Linux
Auf der LinuxWorld hat Lenovo bekannt gegeben, Notebooks ab dem vierten Quartal auch mit Linux auszustatten. Im Gegensatz zu Dell hat man sich aber für Suse Linux Enterprise Desktop 10 von Novell entschieden. Das Angebot gilt sowohl für Geschäftskunden als auch Privatanwender. Es meldeten hierzu auch Golem, Pro-Linux, Linux-Magazin, silicon.de und ars technica.

Motorola baut Linux-Einsatz aus
Motorola hat die LinuxWorld zum Anlass genommen, einen Ausblick auf die Linux-Aktivitäten des Unternehmens zu geben. Demnach möchte Motorola in den kommenden Jahren verstärkt auf Linux als Handyplattform setzen, heise open spricht von 60 Prozent. Eine von Motorola geschaffene Linux-Plattform für Handys soll dann auch native Linux-Anwendungen ausführen können. Auch Linux-Magazin berichtete darüber.

Linux kernel maintainer allays fears about forking
Der Kernel-Maintainer Andrew Morton hat auf der LinuxWorld-Konferenz Befüchtungen, dass es einen Fork des Linux Kernels geben könnte, abgemildert. Nach dem Streit zwischen Con Koliva und Linus Torvalds dachten einige, dass es eine Abspaltung des Kernels mit Kolivas Änderungen geben könnte. Laut Morton fehlt dazu aber jegliche Bereitschaft und Möglichkeit bei den einzelnen Mitwirkenden. Zusätzlich wurde die Frage nach einer Änderung der Lizenz hin zur GPLv3 abgewiesen, da die Gemeinschaft nicht bereit dazu sei. Bei Golem schreibt man, dass weitere Virtualisierungstechniken in der Zukunft in den Kernel einfließen sollen. Deren Artikel basiert auf diesem von Linux.com.

LinuxWorld: Awards für die besten Lösungen verliehen
In 13 Kategorien wurde auf der LinuxWorld-Konferenz der Product Excellence Award verliehen. Dabei wurde Ubuntu der Preis als beste Desktop-Lösung verliehen. Leider findet man keine offizielle Meldung seitens LinuxWorld, denn es ist lustigerweise in allen Medien (Beispiel) von "Canonical, Ltd.: Ubuntu 7.08" die Rede. ;)

Oracle kündigt neue Open-Source-Projekte an
Auf der Linux Word Expo hat Oracle einige neue Projekte vorgestellt. Das neue Open Source-Dateisystem btrfs wurde bereits im Juni veröffentlicht und der Entwickler Chris Mason beanwortet in einem Interview einige Fragen dazu. Zusätzlich hat Oracle das von Suse bekannte Systemverwaltungsprogramm YaST für Red Hat und Fedora konvertiert. Weitere Nachrichten findet man bei heise, Golem, silicon.de und Linux-Magazin.

Einheitliche Oberfläche für Open-Source-Anwendungen
Auf der LinuxWorld stellte die Open Solutions Alliance den ersten Prototypen des Common Customer View vor. Damit können Anwender über ein einheitliche Oberfläche auf Daten verschiedener Anwendungen zugreifen. Einen ausführlichen Artikel dazu findet man auch bei Linux.com.

Novell-CEO trommelt für einheitliche Linux-Anwendungen
Ron Hovsepian, CEO bei Novell, hat auf der LinuxWorld-Expo dazu aufgerufen bei Linux-Anwendungen stärker zusammen zu arbeiten. Der Vorteil von Microsoft ist, dass diese mit Windows nur eine Plattform haben. Eine distributionsneutrale Zertifizierung einer Anwendung würde dabei helfen, Software nicht jedes mal neu für jede Linux-Distribution einzeln zertifizieren zu müssen. Laut Hovsepian ist man bereits mit Red Hat im Gespräch und versucht so viele Anbieter wie möglich hinter dieser Idee zu versammeln. Zusätzlich verteidigt er auch Novells Abkommen mit Microsoft und sagt, dass dies notwendig war.

Linux und OpenSource

Valve und id verletzten angeblich die GPL
Dem Spielehersteller und -publisher Valve wurde eine Verletzung der GPL vorgeworfen, da er für ein Angebot von älteren id-Software-Spielen auch ein Derivat der DOSBox auf der Downloadplattform Steam veröffentlichte, die Quellen dazu aber nicht freigab und auch jegliche Hinweise und Hilfen auf DOSBox im Programm selbst entfernte. Wie Golem etwas später berichtete, hat Valve den Fehler berichtigt und sowohl Lizenztext als auch Autorenangabe sind nun vollständig im Paket enthalten.

Google will Linux mit Patenten schützen
Wie auf Open Invention Network (OIN) nachzulesen ist, ist Google nun auch dem Netzwerk beigetreten, welches sich für den Patentschutz einsetzt. Die Mitglieder lizenzieren dabei ihre eigenen Patente und bauen so einen Schutzwall für Linux auf. Auch heise, Pro-Linux, silicon.de und Linux-Watch berichteten.

Nokia Siemens tritt der Linux Foundation bei
Die Linux Foundation erhält wieder Zuwachs. Nachdem sich Nokia bereits im April der Linux Foundation angeschlossen hatte, tritt nun die Tochter Nokia Siemens Networks ebenfalls bei. Man will speziell im Bereich Carrier Grade Linux mitwirken und hierfür technische Ressourcen und Mittel bereitstellen. heise und Pro-Linux berichteten ebenfalls.

Freie Inhalte im Web
heise open hat eine dreiteilige Serie zum Thema "Freie Inhalte im Web" angekündigt. Der erste Teil beschäftigt sich dabei mit freier Musik, Filme und Bücher. Es wird natürlich auf die Wikipedia eingegangen, aber auch erklärt, was Creative Commons bedeutet. Die zweite Teil beschäftigt sich mit freien Inhalten in Forschung und Lehre und der dritte eigentlich mit allen anderen Sachen, wie freien Bastelanleitungen oder Fotoalben.

SIGGRAPH: OpenGL 3 voraussichtlich Ende September
OpenGL wagt nach 15 Jahren einen kompletten Neuanfang: Für September wird Version 3.0 der Spezifikation erwartet. Dafür möchte die Khronos Group den 3D-Grafik-Standard aufräumen und somit von Altlasten wie glBegin/glEnd befreien.

Linux Foundation und Novell verstärken sich mit Juristen
Vergangene Woche hat sich die Linux Foundation zwei neue Anwälte ins Boot geholt: Zum einen Karen Copenhaver, die Spezialistin für Open-Source-Lizenzen ist und Andy Updegrove, Fachmann für offene Standards. Bei silicon.de grübelt man nun darüber, ob dies die ersten Vorbereitung für einen Patentstreit mit Microsoft sind. Auch heise, Golem und Linux-Magazin berichteten.

Java Compatibility Kit für GPL-Projekte
Wie zuerst CNET berichtete, will man bei Sun die Lizenz für das Java Compatibility Kit so verändern, dass Open Source-Programmierer diese ohne Einschränkung benutzen können, was bisher nicht erlaubt ist. Auslöser war eine Beschwerde des Apache-Harmony-Projekts, das an einer Open Source-Version von Java arbeitet. Suns CEO Jonathan Schwarz hat in einem Interview auch die weitere Ausrichtung von Sun zum Thema Open Source bekannt gegeben. Auch bei silicon.de berichtete man darüber. Am Freitag kam dann die Bestätigung auf Golem, Pro-Linux und heise.

Linus explains why open source works
Linux-"Erfinder" und Hauptentwickler Linus Torvalds hat diese Woche gleich zwei Interviews gegeben. Im ersten Gespräch erklärt er, wieso Open Source funktioniert und wieso der Linux-Kernel auch weiter unter der GPLv2 lizenziert bleibt. Bei LinuxWorld geht Torvalds verstärkt auf die Entwicklung von Linux ein.

Software

Alpha 7 von Firefox 3 erhältlich
Die neueste Alphaversion von Firefox wartet mit einigen Neuheiten auf. So wurde die History, also die Liste der besuchten Seiten, auf 180 Tage erweitert. Außerdem gibt es auch eine "Ganzseiten-Zoom"-Funktion, mit der man den Text und Bilder einer Homepage frei skalieren kann. Für eine sichere Kommunikation mit Servern wurde jetzt auch die Verschlüsselungsmethode Camellia implementiert. Das Changelog gibt über die weiteren Änderungen Auskunft. Die vielleicht letzte Alpha-Version steht zum Download bereit.
Weitere Berichte findet man auf Pro-Linux, heise, Golem und Linux-Magazin.

Sicherheits-Update für Wordpress 2.0 und 2.2
Alle Wordpress-Blogger sollten auf die letzte Woche erschienene Version 2.0.11 bzw. 2.2.2 aktualisieren, da diese einige wichtige Sicherheitslücken schließt. Lustigerweise wurde man auf die Fehler durch einen freundlichen Wurm eines Users aufmerksam gemacht, der in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung erklärte, wie man die betroffenen Dateien patchen kann.

Mehr Open-Source-Lizenzen für Qt
Trolltech hat diese Woche die Version 4.3.1 ihres C++-Frameworks Qt und dabei auch gleichzeitig ein neues Lizenzierungsmodell vorgestellt. Open Source-Entwickler können nun neben der GPLv2 eine Vielzahl von anderen Lizenzen wählen, wie z.B. die BSD-Lizenz oder die Common Public License 1.0. Auch Pro-Linux und Golem berichteten.

Quellen für MySQL-Enterprise nur noch für zahlende Kunden
MySQL hat sich entschlossen den Quellcode des MySQL Enterprise Server nicht mehr frei zugänglich zu machen. Vor einem Jahr unterteilte man bereits die Enterprise- und die Community-Version, die Einschränkung des Quellcodes soll diese Abgrenzung noch weiter unterstreichen. Zusätzlich will man die Community-Version nicht mehr so oft pflegen, so dass Neuerungen nur noch alle drei Monate in diese einfließen. Weitere Artikel findet man bei heise, Golem, Linux-Magazin und Linux.com.

Bittorrent: Closed-source und Windows-only
Der recht beliebte Filesharing-Client BitTorrent wird ab der Version 6.0 nicht mehr im Quellcode veröffentlicht. Zusätzlich wird es vorerst keine Linux-Version mehr geben. Das BitTorrent-Protokoll, das andere bekannte Clients wie z.B. Azureus nutzen, soll aber weiterhin offen bleiben. In einem Interview mit Slyck.com hat Ashwin Navin, Vorsitzender von BitTorrent Inc., einige weitere Fragen zu dem Thema beantwortet.

Mozilla-Foundation gibt Browser-Fuzzing-Tool heraus
Mit so genannten Fuzzing-Tools will Mozilla sowohl Anwendern als auch Entwicklern kleine JavaScript-Programme an die Hand geben, die Schwachstellen im Browser finden soll. Auf diese Art lassen sich Sicherheitslücken frühzeitig erkennen und begeben. Die Programme wurden allen Browser-Herstellern zur Verfügung gestellt, so dass die Opera-Entwickler bereits erste Abstürze provozieren konnten.

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