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Ubuntu für die Hosentasche

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Im Januar präsentierte Canonical Ubuntu TV – und schon im Februar wird die nächste Neuerung angekündigt: „Ubuntu for Android“.

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Produktposter

Im Januar präsentierte Canonical, die Firma hinter Ubuntu, noch auf der CES in Las Vegas Ubuntu TV. In der nächsten Woche wird Canonical erneut auf einer großen Messe vertreten sein – auf dem Mobile World Congress in Barcelona.

Unter dem Titel „Ubuntu for Android” präsentiert Canonical dort eine selbsternannte „Killer App“ für Quadcore-Smartphones. Wie Mark Shuttleworth in einem Blogpost 🇬🇧 schreibt, handelt es sich hierbei nicht um ein reines Ubuntu-Smartphone, sondern um ein um Ubuntu erweitertes Android-Smartphone. Durch „Ubuntu for Android“ wird es möglich sein, ein vollständiges Ubuntu zu starten, wenn das Smartphone an einen externen Monitor oder auch Fernseher angeschlossen wird. Wenn das Smartphone hingegen nicht mit einem externen Bildschirm verbunden ist, bleibt es ein gewöhnliches Android Smartphone.

Dieses Produkt soll es ermöglichen, die immer schneller werdende Hardware für mobile Endgeräte auch für den Desktop-Einsatz effizient zu nutzen. Wichtig ist Shuttleworth dabei, dass das „Ubuntu in deiner Hosentasche“ ein Ubuntu-System sein wird, das keine Kompromisse eingeht: Es besitzt den gleichen Funktionsumfang wie die normale Desktop-Variante.

Auf der Projektseite von „Ubuntu for Android“ werden weitere Details genannt. So wird sich Ubuntu den Kernel mit Android teilen. Wenn das Smartphone angedockt ist, werden sowohl Ubuntu als auch Android parallel laufen. Zudem wird sich Ubuntu recht einfach in ein Android-System einbinden lassen und gut integriert sein: Ubuntu selbst bezieht dabei von Android Daten und Funktionen, die für ein Mobiltelefon essentiell sind. Ankommende Anrufe werden beispielsweise vom „Messaging Indicator“ angezeigt, sodass man sie direkt annehmen oder abweisen kann. Einkommende SMS kann man ebenfalls lesen sowie von Ubuntu aus beantworten. Viele weitere Einstellungen werden zwischen Android und Ubuntu automatisch synchronisiert. Der Nutzer muss nur das WLAN-Passwort eingeben und das Bluetooth-Headset mit dem Smartphone koppeln – alles weitere funktioniere direkt.

Voraussetzungen und Standardapplikationen

Das „Ubuntu for Android“ setzt eine Dualcore-CPU mit einer Taktfrequenz von 1GHz und mindestens 512MB Arbeitsspeicher voraus. Zudem muss 2GB Speicher für das Betriebssystem vorhanden sein. Für den Betrieb von Ubuntu ist ein HDMI-Ausgang genauso notwendig wie ein USB-Host-Modus. Als Software-Basis wird mindestens Android in Version 2.3 vorausgesetzt.

Die Standardapplikationen von Ubuntu unterscheiden sich von der normalen Desktop-Variante: So wird Chromium statt Firefox als Standardbrowser eingesetzt. Zudem sind der „Google Calendar“ und „Google Docs“ mit dabei. Thunderbird bleibt hingegen der vorinstallierte E-Mail-Client. Weitere mitgelieferte Programme sind der VLC-Mediaplayer, PiTiVi, der „Ubuntu Music Player“, die „Ubuntu Photo Gallery“ sowie der „Android Dialer“.

„Ubuntu for Android“ richtet sich zunächst an Hardware-Hersteller, die dann Ubuntu in ihre Android-Smartphones integrieren können.