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Hurra, KDE 4.8 ist da!

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Heute, am 25. Januar, wurde die neue Version 4.8 von KDE pünktlich veröffentlicht. Wie vorherige Versionen beinhaltet auch diese wieder diverse Neuerungen. Außerdem wurden wie immer eine große Menge an Fehlern behoben. Wie immer werden hier nur einige der Verbesserungen erläutert.

Desktop

Plasma hat in dieser Version einige Neuerungen erfahren, die das Arbeiten erleichtern können. Als Beispiel sei hier die Energieverwaltung 🇬🇧 genannt. Sie wurde komplett neu gestaltet und die Einstellmöglichkeiten vereinfacht. Es gibt nun drei verschiedene situationsabhängige Profile: „am Netzkabel“, „im Akkubetrieb“ und „im Akkubetrieb bei niedrigem Ladestand“. Eine weitere Neuerung stellt die Möglichkeit dar, dass die Profile für spezielle Aktivitäten angepasst werden können: So ließe sich zum Beispiel das automatische Abschalten des Bildschirms während des Schauens von Fotos oder Videos deaktivieren.

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Energieverwaltung in KDE

Mit „KSecretService“ wurde eine neue Zwischenschicht zur Speicherung von Passworten eingeführt. Dadurch wird es auch nicht-KDE-Anwendungen ermöglicht, auf diese Passwörter zuzugreifen und es entfällt die Notwendigkeit für die Verwendung vieler verschiedener Passwortsicherungssysteme.

Das erste Miniprogramm, die „Geräteüberwachung“, und der Startbildschirm, wurden auf QtQuick portiert. Durch QtQuick 🇬🇧 wird die Pflege von Widgets erleichtert. Des Weiteren laufen diese flüssiger und sind besser für Geräte mit Fingerbedienung geeignet.

Der Fenstermanager Kwin wurde ein weiteres Mal optimiert und agiert nun wesentlich schneller. Besonders der „Verwischen“- und der „Vergrößern/Verkleinern“-Effekt wurden überarbeitet. Der Fensterwechsler verwendet ebenfalls QtQuick. Dadurch ist es für die Entwickler und Benutzer einfacher, eigene Layouts zu erstellen. Weitere Details zu den Verbesserungen lassen sich im Blog von Martin Graesslin nachlesen.

Plasma selbst wurde um das Widget „Symbol-Fensterleiste“, oder besser bekannt als „Icon Tasks“, erweitert.

Anwendungen

Auch bei den Anwendungen aus der KDE-Welt hat sich einiges getan. Der Dateimanager Dolphin arbeitet nun deutlich schneller beim Umgang mit großen Verzeichnissen, langsamen Festplatten und beim Wechseln der Ansicht. Ergänzend kamen einige Animationen hinzu.

Gwenview, der Bilderbetrachter, verfügt nun über einen transparenten Navigationbereich, wenn Bilder vergrößert dargestellt werden. Beim Wechseln der Bilder werden die diese ineinander übergeblendet. Okular bietet nun ein besseres Werkzeug zur Textauswahl.

Der Desktopsglobus Marble bindet sich nun in KRunner ein. Dadurch kann man dort nach Lesezeichen und Koordinaten suchen. Als weitere Kartenquelle kann man nun auf Daten der European Space Agency (ESA) zugreifen. Eine weitere Neuerung ist die Fähigkeit Verktordateien von OpenStreetMap darzustellen.

Plattform

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Telepathy in KDE

Die KDE Plattform 4.8 bringt Verbesserungen bei der Interoperabilität mit anderen Desktopumgebungen und führt Komponenten ein, die für Touchscreens optimiert wurde.

Die KDE-Plattform stellt die Basis für KDE-Software bereit. Die KDE-Software wird dabei als „stabiler als jemals zuvor“ beschrieben. Des Weiteren wurden diverse Fehlerkorrekturen vorgenommen. Die KDE-Plattform 4.8 enthält mit QtQuick ein verbessertes Werkzeug zur Erstellung flüssig agierender Oberflächen. Dabei liegt ein Fokus auf Geräten mit berührungsempfindlichen Displays.

Mit der Integration des „KSecretService“ wurde ein weiteres elementares Grundelement für das KDE-Telepathy-Framework geschaffen. Ziel des Telepathy-KDE-Projektes ist es, Telepathy unter anderem in Form eines Plasmoids direkt in den Desktop zu integrieren: Es soll dabei nicht ein typischer einfacher IM-Client geschaffen werden wie es zum Beispiel bei Kopete oder Empathy der Fall ist. Genaueres dazu findet sich im Blog 🇬🇧 des KDE-Entwicklers George Kiagiadakis. Es konnte nun die erste Betaversion dem KDE-Extragear hinzugefügt werden. Seit der letzten Version sind über 100 Fehler beseitigt worden und etliche weitere Änderungen 🇬🇧 erfolgt.

Kommende Entwicklung

Zur Zeit arbeitet das KDE-Team an dem nächsten Releasezyklus der KDE-Entwicklungsplattform, die den Codenamen „Framework 5“ trägt. Dieses soll größtenteils kompatibel mit dem bisherigen Quellcode bleiben, aber dann auf der nächsten Version 5 von Qt basieren. Generell ist das Ziel, die einzelnen Komponenten unabhängiger voneinander zu machen und dadurch weniger Abhängigkeiten zu erzeugen.

Eine vollständige Liste der Änderungen findet sich in den Release Notes.