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Neue Support-Zeiträume für LTS-Versionen

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Mit dem Release von 12.04 LTS wird es für Desktopversionen von Ubuntu neue Support-Zeiträume geben. Diese werden dann, genau wie die Serverversionen, fünf Jahre lang mit Updates versorgt.

Die Firma hinter Ubuntu, Canonical, ist immer wieder für Überraschungen gut. Diesmal betrifft es die LTS-Versionen (Long Term Support) von Desktopversionen.

Fünf statt drei Jahre

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Der neue fünfjährige LTS-Zyklus

Bisher wurden die Desktop-LTS-Versionen von Ubuntu ganze drei Jahre lang mit Aktualisierungen versorgt; gleichzeitig bekam die Server-Variante hingegen diese Aktualisierungen fünf Jahre lang.

Mit der kommenden LTS-Version 12.04 weitet sich der Zeitraum der Aktualisierungen von drei auf fünf Jahre aus, so dass beide Versionen gleich lang mit Aktualisierungen versorgt werden.

Canonical begründet diese Entscheidung mit dem zunehmenden Wunsch nach längeren Unterstützungszeiträumen von Seiten kommerzieller Unternehmen. Diese könnten sich nun besser darauf einstellen, dass Desktops und Server in einem Unternehmen erstens mit der jeweils gleichen Ubuntuversionen laufen, zweitens zeitlich parallel laufen und drittens den Wartungsaufwand verringerten.

Details zum neuen LTS-Zyklus

Im April 2012 wird dann die vierte LTS-Version 12.04 LTS namens Precise Pangolin das Licht der Welt erblicken. Die LTS-Versionen sind vorzugsweise bei kommerziellen Anwendern sehr populär. Canonicals eigene Umfragedaten zeigen, dass über 70% der Anwender von Serverversionen selbige in einer LTS-Version betreiben.

Während der ersten beiden Jahre eines LTS-Zyklus sollen dabei auch Updates über die regulären Point-Releases verteilt werden, die neuere Hardware unterstützen, was den Anwendern erlaubt, auf dem neuesten Stand mit der jeweils aktuellen Hardware zu bleiben.

Wartungsupdates werden, nach den zwei Jahren, für weitere drei Jahre fortgeführt. Unternehmen könnten sich mit diesem Ablauf darauf verlassen, dass sie weiterhin eine LTS-Version nutzen können – unabhängig von der eingesetzten Hardware.

Hersteller & Anwender

Des Weiteren haben PC-Hersteller nun die Möglichkeit, ihre auf kommerzielle Kunden zugeschnittenen PC-Reihen auf die LTS-Veröffentlichungen abzustimmen. In Verbindung mit dem von Canonical angebotenen Ubuntu Advantage Support Programm 🇬🇧 könnten sowohl Hersteller als auch Kunden profitieren.

„Ubuntu ist seit jeher für die Fähigkeit bekannt, mit den neuesten Applikationen und der aktuellen Hardware Schritt zu halten“, gab Rick Spencer, Canonicals Ubuntu Engineering Director, an. „Mit zunehmenden und sich weiter entwickelnden Nutzerzahlen ist die Fähigkeit, auf längere Sicht zu planen, entscheidend. Ubuntu 12.04 LTS eröffnet Desktop-Anwendern die perfekte Kombination aus Hardware-Veränderungen und erweitertem Support – ganz nach ihren Wünschen“.

Ubuntus vierte LTS-Version kommt zu einem Zeitpunkt, an dem diverse Unternehmen und Einrichtungen davon berichteten, dass sie Ubuntu im Großeinsatz haben: Unter anderem Qualcomm, die Stadt München und LVM.

Ziele von Precise Pangolin

Unterdessen gab Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth in seinem Blog bekannt 🇬🇧, dass der Schwerpunkt der Precise-Entwicklung auf Stabilität liegen soll: „Wir tragen ein stolzes Erbe von Debian, das 12.04 LTS feiern und beibehalten muss“, so Mark. Ubuntu profitiere vom Fokus auf Qualität und Präzision der Debian-Macher.

Weiter schreibt er: „Der harte Übergang zu Unity und GNOME 3 liegt hinter uns“. In der kommenden Version geht es daher um Feinschliff – Mark schreibt von einem pixel-perfekten Desktop. So gebe es nur minimale sichtbare Veränderungen, jedoch Verbesserungen bei der Benutzerfreundlichkeit der Workspaces in Unity.

Quellen: