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OpenShot 1.4 veröffentlicht

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Ungefähr vier Monate ist es her, dass die letzte Version des OpenShot Video Editors veröffentlicht wurde. Nun wurden mit der Version 1.4 mal wieder viele Neuerungen eingebracht. Außerdem wurden weitgehende Pläne für die zukünftige Entwicklung von OpenShot bekanntgegeben.

Überblick

Zuerst einmal hier ein kurzer Überblick der wichtigsten Neuerungen:

  • Verbesserung der Zeitleiste: Scrollen mit gedrücktem Mausrad

  • Stabilere Video- und Audioeffekte Engine

  • Weitgehende Möglichkeiten zur Farbkorrektur und -verfälschung

  • Neue 3D-Animationen

  • Neue Übergänge

  • Verschiedene Verbesserungen an der Projektdateienübersicht

  • Verbesserte Internationalisierung und Übersetzungen (auch wenn zumindest die Deutsche Version bisher schon recht gut lokalisiert war)

  • Jede Menge Fehlerkorrekturen und auch Verbesserungen der Geschwindigkeit

  • Nutzt das MTL-Framework 🇬🇧 in der Version 0.7.4+ (ist aber trotzdem auch noch mit älteren Versionen kompatibel)

Verbesserungen an der Zeitleiste

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Der Hauptbildschirm in OpenShot 1.4

Das Scrollrad der Maus wurde bisher dafür benutzt, in der Zeitleiste vertikal zu scrollen. Allerdings war es für das seitliche Scrollen eher ungeeignet. Da aber die Zeitleiste in den meisten Projekten wesentlich breiter als hoch ist, wurde eine neue Funktion eingebaut, die es ermöglicht mit dem gedrückten Mausrad in der Zeitleiste - auch horizontal - zu navigieren. Diese Funktion ist in den meisten Grafikprogrammen, z.B. GIMP oder Inkscape, schon lange Standard. Ein Video, dass diese Funktion nochmal verdeutlicht hat der Entwickler und Gründer des Projekts, Jonathan Thomas, auf Vimeo 🇬🇧 veröffentlicht.

GTK3-Update

Einer der Entwickler, Maël Lavault, hat hart an der GTK3-Unterstützung für OpenShot gearbeitet. Ein Großteil der Arbeit daran ist bereits abgeschlossen, sodass nun vor allem Tester gesucht werden, bevor dieser Zweig in den Hauptentwicklungszweig eingebracht wird. Das wird vermutlich mit der nächsten Version von OpenShot geschehen. Diese soll dann aber recht schnell folgen.

Tagesaktuelle PPA (für Tester)

Für Tester gibt es nun ein PPA, die täglich aktualisiert wird. Dabei wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass diese Version sehr instabil sein kann und deshalb für den Endanwender weniger geeignet ist.

Für normale Anwender gibt es eine Beschreibung zur Installation der aktuellen stabilen Version auf der OpenShot-Webseite.

Hinweis!

Fremdpakete können das System gefährden.

Sonstige Nachrichten rund um OpenShot?

Jeden Monat wählt die Webseite DistroWatch.com 🇬🇧 ein Open-Source-Projekt aus, das von ihren Benutzern vorgeschlagen wird. Das ausgewählte Programm erhält dann eine Spende durch DistroWatch.com. Im August und damit bereits nach Februar 2011 das zweite Mal erhält OpenShot diesen Preis. Wer Ubuntu 11.10 diesen Oktober installiert, wird feststellen, dass OpenShot nun eines der vorgeschlagenen Programme im Softwarecenter ist. OpenShot ist eines der ungefähr 20 Programme in dieser Kategorie.

Auch auf LaunchPad ist OpenShot jetzt eine der auf der Startseite 🇬🇧 vorgeschlagenen Kategorien. Die Webseite, hinter der Canonical steht, wird bereits seit Beginn des Projektes zur Verwaltung benutzt. Dazu gehören der Bugtracker, die FAQ-Seite, die Mailinglist, die Übersetzungsfunktion sowie das Release-Management. Andere prominente Programme, die dort gelistet sind, wären zum Beispiel MySQL, Inkscape oder Ubuntu selber.

Die OpenShot Video Library (C++)

Schon seit über drei Jahren setzt OpenShot auf die Benutzung des MLT-Videobearbeitungs-Frameworks. Um die Ziele einer „ultimativen“ OpenShot-Version zu erreichen, musste eine Entscheidung getroffen werden: Sollten benötigte Features zu MTL beigesteuert werden? Oder sollte man eine besser geeignete Bibliothek für OpenShot verwenden? Nach einiger Zeit der Nachforschung und des Vergleichs verschiedener vorhandener Optionen kam man zu dem Schluss, dass der Aufbau einer eigenen Videobearbeitungsbibliothek der bessere Weg sei. Diese sollte multiplattformfähig sein, objektorientiert aufgebaut, mehrere Threads unterstützen und Python-Support für OpenShot mit einer einfachen und stabilen API bieten. Deshalb arbeitete Jonathan Thomas in den letzten acht Monaten daran, eine solide Grundlage für eine solche Bibliothek aufzubauen. Diese ist in C++ geschrieben und dadurch betriebssystemunabhängig. Sie lässt sich auf Windows, Linux und Mac kompilieren – auch wenn Linux das Hauptziel des Projekts bleiben soll. Es steht unter der GPL Version 3 und ist Open-Source. Für das En- und Decoding von Video-, Audio- und Bildmaterial setzt sie auf FFmpeg auf. Bildmanipulationen werden mit ImageMagick++ durchgeführt. Auch eine Frame-genaue Suche ist möglich. Es gibt bereits über 150 Unittests sowie eine Dokumentation für alle offiziellen API-Klassen und -Methoden.

Diese Entwicklung bedeutet zum einen eine höhere Konkurrenz bestehender Videobearbeitungsbibliotheken und resultiert somit in einer größeren Auswahl für deren Nutzer. Allerdings soll die neue selber entwickelte Bibliothek erst irgendwann im nächsten Jahr integriert werden.

Quelle: OpenShot Blog 🇬🇧 und nochmal 🇬🇧