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KWin auch für Mobilgeräte fit gemacht

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Die letzten Monate arbeitete das KWin Entwicklerteam daran, KDEs Plasma-Windowmanager auf mobile Endgeräte zu bringen. Voraussetzung dafür war, den Compositing Code zu OpenGL ES 2.0, einer freien Grafik-API für integrierte Grafikhardware, zu portieren. Geholfen hat auch der kürzlich vorgenommene Umzug von KWins Codebasis auf git.

Der Import des OpenGL ES 2.0 Programmcodes stellt einen Meilenstein in der Entwicklung von Plasma für mobile Engeräte dar. Eine auf mobile Geräte zugeschnittene Oberfläche setzt einen schnellen, funktionsreichen und ausgereiften Compositing Windowmanager, welcher für die Verarbeitung von Grafikelementen zur Darstellung des Desktops zuständig ist, voraus. Mit KWin hat KDE jetzt genau das Ziel erreicht: Es bietet einen bewährten und ausgereiften Windowmanager für mobile Endgeräte wie dem Nokia N900 oder für kommende Tablet-Computer.

Die Arbeit an einer OpenGL ES Unterstützung bringt nicht nur Vorteile für KDE Plasma auf mobilen Geräten, sondern auch für die normale Desktopoberfläche: Die Benutzung von OpenGL ES führt zu Geschwindigkeitsverbesserungen für alle KDE Plasma Anwender, denn der für die mobilen Plattformen geschriebene Code wird auch in KWin für den Plasma Desktop und der Plasma Netbook-Oberfläche benutzt. Außerdem bietet er die Basis für einen neuen OpenGL 2 basierten Compositor - durch die Beibehaltung der bereits existierenden Code-Basis bietet KWin trotzdem weiterhin eine Unterstützung für ältere Grafikkarten an, die OpenGL 2 nicht unterstützen.

KWin ist damit der erste Windowmanager, der die Vorteile und Möglichkeiten von OpenGL 2 benutzt ohne User mit älterer Hardware hintenvorzulassen. KWin unterstützt als einziger Windowmanager einen non-composited Modus (ein Modus, der den Compositor komplett umgeht), sowie OpenGL ES 2.0, OpenGL 2, OpenGL 1 und XRender für das Compositing. Folglich ist KWin Plasma gleichzeitig auf Systemen ohne Hardwarebeschleunigung gut lauffähig, aber kann gleichzeitig auf neuerer Hardware flüssigere Effekte, wie zum Beispiel durchscheinende Plasma-Elemente bieten.

Mit der Einführung des OpenGL 2 Compositors hat der gesamte für die visuellen Effekte zustände Programmteil eine Überarbeitung hinsichtlich seiner Performance erhalten. Allerdings in die Entwicklungen in dieser Richtung noch nicht abgeschlossen. Des Weiteren wurde der Code an vielen Stellen umgearbeitet, sodass den Entwicklern die Arbeit erleichtert wird.

Mit der Verfügbarkeit des OpenGL ES 2.0 Compositing-Backends werden außerdem für die Zukunft neue Möglichkeiten eröffnet. So war die Unterstützung von OpenGL ES 2.0 eine Voraussetzung, um damit die KDE Plasma Arbeitsfläche für die Wayland-Infrastruktur vorzubereiten, welche langfristig gesehen den X Server ablösen könnte. Mit der OpenGL ES Unterstützung wurde schonmal ein Schritt Richtung Wayland unternommen.

Dieser Artikel ist eine freie Übersetzung des englischen Artikels von der offiziellen KDE-Webseite 🇬🇧. Dort sind auch zwei Videos zu finden.