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Aktueller Entwicklungsstand von GIMP 2.8

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Mittlerweile ist es schon fast zwei Jahre her, seitdem GIMP 2.6 - die aktuelle Version - erschienen ist. Seitdem wird mit Spannung erwartet, wie die neue Version 2.8 aussehen wird. Leider verzögert sich der Releasetermin immer wieder, weswegen auch bis heute die finale Version des freien Bildbearbeitungsprogrammes noch nicht fertiggestellt wurde.

GIMP 2.8 wird von vielen Benutzern sehnsüchtig erwartet, da es viele große und kleine Neuerungen gegenüber der aktuellen Version geben wird. Zwischenzeitlich konnte man den aktuellen Entwicklungsstand im Zuge der „Zwischenversion“ 2.7 betrachten und ausprobieren. Allerdings sind Versionen mit ungerader Endung nicht als vollwertige Entwicklungen anzusehen. Doch wie sieht es mit dem momentanen Fortschritt aus? Vor etwas mehr als einem Jahr, im Januar 2010, kündigten die Entwickler von GIMP an, 2.8 im Dezember 2010 fertigzustellen. Leider mussten sie im Laufe des Jahres dieses Datum mehrfach korrigieren, so dass es momentan so aussieht, als würde das Programm erst im zweiten Quartal 2011 erscheinen. Einer der Entwickler, Martin Nordholts, hat sich in seinem Blog dazu geäußert, warum es so lange dauert, bis v2.8 endlich erscheint. In seinem Artikel führt er drei Hauptgründe auf, warum es länger dauert, die neue Programmversion zu veröffentlichen:

  • Das Projekt wird ausschließlich von Freiwilligen entwickelt. Bei diesen Freiwilligen handelt es sich um ganz normale Menschen, die Höhen und Tiefen in ihrem Privatleben durchleben. Deswegen können sie sich manchmal mehr, manchmal weniger um das Projekt kümmern. Dieses Auf und Ab verzögert die Entwicklung.

  • Neue Funktionen des Programms werden gleich im Hauptableger entwickelt. Dadurch dass viele Entwickler nur zeitweise für GIMP arbeiten, kommt es immer wieder vor, dass irgendeine Funktion im Hauptableger nicht fertig ist und diese deswegen nicht fertiggestellt werden kann. Das macht GIMP für Programmierer gleichzeitig auch unattraktiv, da es sprichwörtliche Jahre dauert, bis ihre fertigen Features an die breite Masse kommen und somit Feedback von den Benutzern kommt.

  • Der letzte Grund, den Martin in seinem Artikel anspricht, ist ein weiterer menschlicher Aspekt: Die Programmierer bevorzugen die leichte, spannende Arbeit beim Programmieren. Sobald es bei manchen Funktionen ans Eingemachte geht, wo es kompliziert und langweilig wird, starten sie lieber etwas neues. Darum gibt es in GIMP jede Menge angefangene Funktionen, leider nicht alle beendet.

Um aus diesem Teufelskreis zu entkommen, gibt Martin einen Vorschlag ab, wie man fast alle Probleme lösen könnte: statt alles im Hauptprogramm zu entwickeln, sollte man die einzelnen Teile separat zu Ende führen und erst wenn sie fertig sind, sollen sie ins Hauptprogramm aufgenommen werden.