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Mark Shuttleworth über die Kritik an Ubuntu

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Mark Shuttleworth bezieht sich in einem langen Artikel auf seinem Blog auf die Kritik die zuletzt aufkam. Darunter fällt hauptsächlich die Kritik an die geringen Codebeiträge seitens Canonical an Upstreamprojekte wie dem Linux-Kernel.

Viel Kritik gab es in letzter Zeit an Mark Shuttleworth und Ubuntu. Der zentrale Kritikpunkt an Canonical und Ubuntu war, dass sie viel zu wenig Code für Upstream-Projekte wie zum Beispiel dem Linux-Kernel und auch GNOME produzieren. Im Vergleich zu anderen großen Firmen hinter größeren Linux-Distributionen hängt Canonical nämlich klar hinterher, was den Beitrag an Codezeilen angeht.

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Mark Shuttleworth

In einem langen Blogeintrag 🇬🇧 äußert sich Mark Shuttleworth zu dieser Kritik, dabei betont er, dass es für ihn von großer Bedeutung ist, dass das woran er arbeitet der Welt einen Vorteil verschafft. Es sei immer so geplant gewesen, dass Ubuntu sich mehr um andere Bereiche kümmere als um Programmcode. Hierzu nannte er zwei Beispiele, die ihn in den letzten Monaten erfreut haben. Zum einem sei es, dass ein Dankeschön aus Neuseeland von einer Familie kam, die gerade Ubuntu 10.04 installiert hatte. Zum anderen ist das ein Supportvertrag, den Canonical mit einem Unternehmen abschloss, in deren Folge 20.000 Windows Rechner auf Ubuntu umgestellt wurden.

Mark Shuttleworth ist klar, dass das Erfolge sind, die man Ubuntu nicht alleine zu schreiben darf, sondern allen an freier Software Beteiligten. Die Idee von Ubuntu ist, dass ein jeder freie Software nutzen kann, egal ob es sich um die Nutzbarkeit oder den Preis handelt. Hierzu merkte er noch an, dass, wenn sich der Nutzerkreis um das Zehnfache erhöht, sich der Wert der freien Software auch um das Zehnfache steigert.

Dass es dennoch Leute gibt, die Ubuntu als Nutznießer der Arbeit anderer ansehen, ist dem Ubuntu-Gründer klar. Es dürfe aber nicht nur der Beitrag an Codezeilen gesehen werden, sondern die Gesamtheit der Beiträge. Durch die Zusammenstellung der Distribution werde es verschiedenen Gruppen wie Anwendern, Designern und Entwicklern leichter gemacht zu Linux zu finden. Als Beispiel nannte Shuttleworth die Entwicklung des verbesserten Installationsprogramms 🇬🇧 . An diesem Projekt arbeiteten verschiedene Gruppen kooperativ über Jahre miteinander. In diesen Zusammenhang erwähnte er auch das Projekt PaperCut, sowohl für den Desktop und den Server 🇬🇧 . Hier habe Ubuntu Vorarbeit geleistet und zahlreiche kleine und lästige Fehler in Programmen beseitigt.

Ein Thema, dem sich Mark Shuttleworth auch persönlich widmet und Ubuntu gut bewältigt hat, ist die Leitung einer großen Gemeinschaft. Zu sehen sei dies daran, dass sich andere Projekte die Ubuntu-Organisation, bestehend aus einem technischen und einem Gemeinschaftsvorstand, zum Vorbild nehmen. Auch das Design ist Mark Shuttleworth ein persönliches Anliegen. Er habe die in der Ubuntu Netbook Edition 10.10 enthaltene Oberfläche von „Unity“ mitgestaltet.

Abschließend schrieb Mark Shuttleworth noch: „Freie Software ist größer als irgendein Projekt. Es ist größer als der Linux-Kernel, es ist größer als GNU, es ist größer als GNOME und KDE, es ist größer als Ubuntu und Fedora und Debian. Jedes dieser Projekte spielt seine Rolle, es ist aber die Gesamtheit aller Projekte, die die Welt verändern wird. Ich bewundere jeden, der viel Energie in die Förderung von freier Software steckt, auch wenn ich schon mal im Detail, wie das gemacht wird, abweichen kann.“