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Ubuntu 10.10 „Maverick Meerkat“ ist erschienen

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Heute erblickte die 13. Ubuntu-Version namens „Maverick Meerkat“ das Licht der Welt und hat damit den Entwicklungsstatus verlassen. Anwender können sich auf eine Menge neuer Eigenschaften freuen.

Hinweis:

Anwender, bei denen Ubuntu 10.04 LTS (Lucid Lynx) zufriedenstellend läuft, sind nicht gezwungen auf 10.10 zu aktualisieren, sondern können auf die nächste LTS-Version im April 2012 warten.
Anfängern wird geraten eher Version 10.04 als 10.10 in Betracht zu ziehen. Bei 10.04 lag der Fokus der Entwicklung in der Stabilität. Da bei Ubuntuversionen, die einer LTS folgen, ein neuer LTS-Zyklus eingeleitet wird und daher eher als „Spielwiese“ anzusehen sind, ist dies nicht immer der Fall (siehe dazu auch die Hinweise im Wiki).

Neuigkeiten

Neu ist unter anderem das Fotoprogramm Shotwell, das F-Spot ersetzt. Des Weiteren wurde natürlich auch schon vorhandene Software akutalisiert, so der Kernel auf die Version 2.6.35 und GNOME auf 2.32. Wie bereits in vergangenen Ubuntu-Veröffentlichungen wurden wieder das Software-Center und die Integration des Onlinespeicher-Services Ubuntu One überarbeitet. Neu ist auch die Funktion, Schriftarten über das Software-Center zu installieren.

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Ubuntu Font

Das Ubuntu-Designteam war ebenfalls nicht untätig und hat eine neue Schrift kreiert. Weitere Informationen dazu gibt es auf Ubuntu Font Family, auf Ubuntu-Font-Family, auf Pro-Linux und in Mark Shuttleworths Blog 🇬🇧 .

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Sound Indicator

Ein neues Soundmenu wurde Maverick ebenfalls spendiert. Diverse Neuerungen wie die Steuerung einiger Abspielgeräte wie Rhythmbox und Amarok und der Anzeige vorhandener Cover sind hinzugekommen. Weitere Informationen zum neuen Soundmenü findet man unter SoundMenu.

Ubuntu Netbook Edition

Die Ubuntu Netbook Edition kommt nun standardmäßig mit der neuen Oberfläche namens Unity. Mark Shuttleworth hat in seinem Blog 🇬🇧 weitere ausführliche Hintergründe und Informationen geliefert. Zu Unity gibt es eine Liste mit den Minimumanforderungen an die eingesetzte Hardware (siehe Unity Hardware Requirements).

Im Vorfeld wurde entschieden 🇬🇧 , dass Chromium den Standardbrowser Firefox verdrängen soll. Diese Entscheidung wurde jedoch wieder zurückgenommen 🇬🇧 . Begründet wurde dies unter anderem mit dem fehlenden Plugin-Installer in Chromium (z. B. Flash), mit fehlenden Sprachpaketen bzw Übersetzungssupport, Platzproblemen auf der Install-CD in Verbindung mit zu wenigen Mitarbeitern sowie diversen anderen kritischen Punkten.

Installation

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Ubuntu Installation

Bei der Installation lässt sich jetzt optional auch das neue, aber noch im Entwicklungsstatus befindliche Dateisystem btrfs auswählen (funktioniert nur mit seperater Boot-Partition). Anwendern wird aber noch von dessen Benutzung abgeraten. Die Auswahl der Partitionierungsoptionen geschieht nun schon am Anfang des Installationsprozesses, direkt nach der Auswahl der Sprache. Auch neu ist ein Kästchen, welches schon bei der Installation von Ubuntu proprietäre Software aktiviert, dazu zählt die Unterstützung von WLAN-Geräten oder der MP3-Wiedergabe.

Kubuntu

Es ist die KDE-Version 4.5.1 enthalten. Eine bisher extra veröffentlichte Netbook Variante der KDE-Version entfällt, da die neue Plasma Netbook Shell automatisch bei der Installation auf entsprechenden Geräten gestartet wird. Die Oberfläche kann jedoch auch in den Systemeinstellungen geändert werden.

Die Plasma Netbook Oberfläche unterstützt nun das globale Menü als Voreinstellung. Der neue Internetbrowser ist rekonq, ein KDE-Browser, der auf dem Qt-Webkit basiert. Die neue KDE Bluetooth Applikation Bluedevil ist ebenfalls ab Werk installiert. Die Updates bei KPackageKit bringen ein schnelleres Backend und eine aktualisierte Benutzeroberfläche. Des Weiteren kommt es mit neuen Features, wie zum Beispiel ein Backup/Restore Tool für die Liste der installierten Pakete.

Ubiquity, Ubuntus Installer, bietet nun die Möglichkeit die restricted-Pakete direkt mit der Betriebssysteminstallation zu installieren. Die Installation startet nach der Partitionierung, dadurch geht die Installation schneller von statten.

Hinweise für Kubuntu-Nutzer

Unter Kubuntu 10.10 kann es leider zu Inkompatibilitäten zwischen den Arbeitsflächeneffekten und den freien Grafikkartentreibern von Intel und Ati kommen. Dies kann sich auf verschiedene Arten zeigen:

  • Effekte funktionieren überhaupt nicht. Lösung: Deaktivieren der Funktionsprüfung

  • Fehlende Transparenz. Lösung: Deaktivieren des Verwischen-Effekts (englisch: Blur)

  • Fehlerhafte Darstellung im Fenster zeigen Effekt oder in den Vorschaubilder der Fensterleiste. Lösung: Treiber in eine Blacklist eintragen, siehe Entwicklerblogpost 🇬🇧

  • generelle Geschwindigkeitsprobleme. Lösung: Deaktivieren des Verwischen-Effekts (englisch: Blur). Alternativ ist es möglich direktes Rendering über eine Umgebungsvariable zu deaktivieren.

    LIBGL_ALWAYS_INDIRECT=1 kwin --replace & 

    (hierzu muss zwingend der Verwischen-Effekt und der Blacklist-Eintrag vorgenommen werden)

  • Einfrieren der Arbeitsfläche beim Ändern von Einstellungen. Lösung: Alt + + F12 zum Beenden der Effekte verwenden. Alternativ oben beschriebene Umgebungsvariable verwenden, dies führt dann jedoch zu einem durch den Treiber verursachten Absturz des Fenstermanagers, welcher sich jedoch automatisch neustartet.

Im Falle von Ati-Grafikkarten lassen sich alle Probleme auch durch den Einsatz des proprietären Treibers umgehen. Mit dem proprietären NVIDIA-Treiber tritt ebenfalls keines der benannten Problem auf. Mehr Informationen zu den Inkompatibilitäten mit freien Treibern findet sich im Entwicklerblog 🇬🇧.

Xubuntu

Xfce4 wurde auf das 4.6.2 Release aktualisiert. Dieses enthält viele Fehlerbereinigungen und Aktualisierungen von Programmen die in Xubuntu eingesetzt werden. Parole (Xfce4 Media Player) ersetzt Totem Movie Player, Xfburn (Xfce4 CD/DVD Brennrprogramm) ersetzt Brassero und xfce4-taskmanager (Xfce4 process manager) ersetzen den Gnome-Task-Manager als Standardprogramme.

Downloads

Interessierte Benutzer können Ubuntu 10.10 „Maverick Meerkat“ in folgenden Versionen herunterladen.

Hinweis:

Anwender sollten, wann immer möglich, die Torrent-Dateien zum Download verwenden, um die Server zu entlasten.

Anwender können vorher per Live-CD (oder Live-USB) die ISO-Abbilder testen. Dazu bietet sich das von Dustin Kirkland geschriebene Testdrive an. TestDrive ermöglicht es, auf sehr einfachem Wege diese Abbilder auszuprobieren.

Ab dem Release Candidate bietet das ubuntuusers-Team die Torrents der einzelnen Versionen traditionell als Torrent-Datei an, da die Ubuntu-Server unter dem Ansturm gewöhnlich etwas leiden. Interessierte User können sich Ubuntu 10.10 „Maverick Meerkat“ in dem folgenden Versionen herunterladen:

Support/Hilfestellungen

Anwender können auch im Chat Fragen stellen. Unter #ubuntu-de auf Freenode sind viele Ubuntubenutzer im IRC online, die eventuell Hilfestellungen geben können, außerdem findet man weitere hilfsbereite Anwender im Jabber-Raum ubuntu@conference.ubuntu-jabber.de Eine Anleitung für ein Upgrade von Lucid auf Maverick ist auf ubuntu.com verfügbar 🇬🇧.

Wie geht es weiter?

In knappen acht Wochen, am 02. Dezember, wird gemäß Natty Release Schedule die erste Alpha-Version von Ubuntu 11.04 namens „Natty Narwhal“ erscheinen, nachdem sich das Canonical-Team vom 25. bis 29. Oktober in Orlando, Florida, zum Ubuntu Developer Summit 🇬🇧 getroffen hat.

Weitere Informationen zu Ubuntu 10.10 finden sich auf den englischen Ubuntu-Seiten: