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Broadcom veröffentlicht Treiber unter freier Lizenz

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Auf diesen Moment werden viele Nutzer von Broadcom-Chipsätzen wohl schon seit Jahren gewartet haben: Das amerikanische Unternehmen gab bekannt, dass sie die Treiber für bestimmte Wlan-Chipsätze unter eine freie Lizenz stellen.

Henry Ptasinski, ein Mitarbeiter Broadcoms, gab die Veröffentlichung gestern auf der Linux Wireless Mailingliste 🇬🇧 bekannt: „Der Treiber ist, obwohl die Arbeit noch nicht vollendet wurde, vollständig quelloffen veröffentlicht worden und nutzt den ‚mac80211 Stack‘. Er unterstützt verschiedene aktuelle Chips (BCM4313, BCM43224, BCM43225) und stellt zusätzlich ein Framework bereit, so dass weitere Chips, beispielsweise in eingebetteten Systemen, auf Basis von mac80211 in der Zukunft unterstützt werden können.

Heise schrieb 2007 dazu: „Der erstmals in den Kernel 2.6.22 integrierte WLAN-Stack ‚mac80211‘ stellt zahlreiche Basis-Funktionen für WLAN-Treiber bereit, auf die Entwickler bei der Programmierung zurückgreifen können. Ohne für Standardaufgaben das Rad jedes mal wieder neu zu erfinden, können sie sich beim Schreiben des Treibers weitgehend auf die Ansteuerung der jeweiligen Hardware konzentrieren.

Anwender kamen dank dieses Stacks auch in den Genuss des bcm43xx-Treibers für Broadcom-WLAN-Hardware, welcher auf den damals neuen Stack portiert wurde.

Broadcom gab bekannt, dass die freien Treiber nur Chipsätze mit dem Standard 802.11n unterstützen werden (zurzeit BCM4313, BCM43224 und BCM43225). Es besteht aber Hoffnung, dass es, bedingt durch ein implementiertes Framework sowie Reverse Engineering, auch in naher Zukunft freie native Treiber für die älteren 802.11b/g-Standards und deren Chipsätze geben wird.

Der neue offene Treiber heißt bcrm80211 und kann zurzeit nur im sogenannten „Linux staging-next tree“ gefunden werden. Geht alles gut, könnte dieser 802.11n-Treiber in die Entwicklung des 2.6.37er Kernels aufgenommen werden. Nutzer älterer Kernel und Ubuntuversionen können diesen in Zukunft eventuell auch über die Linux-Backports-Modules nutzen.

Quellen: