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Ergebnisse der Ubuntu Server Umfrage 2010 liegen vor

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Canonical hat im Dezember letzten Jahres eine Umfrage gestartet, an der insgesamt 2.650 Teilnehmer mitmachten, um Fragen zur Ubuntu Server-Edition zu beantworten. Nun liegt eine 150 Seiten lange Auswertung vor.

In Vorbereitung und mit Blick auf die Veröffentlichung von Ubuntu Server 10.04 LTS, welche Ende April erscheinen soll, wurde diese Umfrage von Canonical, der Firma hinter Ubuntu, durchgeführt, um zu sehen, wie und wo Anwender diese Ubuntuvariante einsetzen respektive einsetzen würden.

Kaum anders zu erwarten, ist die zuletzt veröffentlichte Long-Term-Support-Version Hardy Heron von vor zwei Jahren die meist benutzte Serverversion. Die neueren Versionen bringen lediglich 18 Monate Support mit sich und werden daher weniger eingesetzt als die LTS-Version, die fünf Jahre lang mit Sicherheitskorrekturen unterstützt wird. Dennoch kann man ebenfalls erkennen, dass Anwender vermehrt auf eine Nicht-LTS-Version wechseln, je älter die LTS-Version wird.

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Versionsverteilung

Jedoch lässt sich ein klarer Trend erkennen: Es wurde mit jeder neuen Version immer öfter die Serveredition benutzt. Einen weiteren Anstieg konnte man bei der letzten Ubuntuversion 9.10 beobachten, was man sich mit der ersten offiziellen Ubuntu Enterprise Cloud (kurz UEC) auf Basis der freien Software Eucalyptus erklärt. Man kann demnach prognostizieren, dass sich das Blatt mit der Veröffentlichung von Ubuntu „Lucid Lynx“ 10.04 LTS nochmalig und deutlich zugunsten der LTS-Version ändern wird.

Naturgemäß nehmen Ubuntu Server bei einer von Canonical initiierten Umfrage eine dominante Stellung ein. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Ubuntu-Server mit 80 Prozent aller Linux-Server den ersten Platz bei den Teilnehmern der Umfrage einnehmen. Einzig Windows Server können sich noch behaupten; alle anderen Betriessysteme fallen deutlich zurück.

Die Mehrzahl der Teilnehmer kam aus Europa, was jedoch laut Canonical nicht repräsentativ sei. Nach deren Erkenntnissen, würde Ubuntu in den USA ebenso oft eingesetzt wie in Europa. Als Grund nannte Canonical die nicht so optimale Publizierung der Umfrage in den USA.

Die meistgenannten Anwendungsgebiete sind wie folgt verteilt:

  • Datenbank (1.616 Nennungen)

  • Backups (1.534 Nennungen)

  • Dateiserver (1.506 Nennungen)

  • Mailserver (1.175 Nennungen)

  • Firewall (1.016 Nennungen)

  • DNS (942 Nennungen)

Da knapp zwei Drittel wert auf kostenpflichtigen Support und Anwendwungen legen, möchte Canonical diesen Bereich weiter ausbauen. Ebenfalls gern gesehen sind Bereiche wie Hardwareunterstützung, „Paket Update Management“, bewährte Sicherheit und unkomplizierte Upgrades.

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Hardwarehersteller

92 Prozent der Teilnehmer der Umfrage geben den Hardwaresupport des Betriebssystems als sehr wichtig an. 72 Prozent schätzen Ubuntus Server Edition als fähig ein, um die kritischen Dienste und Services der Anwender übernehmen zu können. 69 Prozent sehen in Ubuntu eine brauchbare Plattform für cloudbasierte Entwicklungen. 54 Prozent nutzen heutzutage schon eine cloudbasierte Infrastruktur, 20 Prozent glauben, dass sie innerhalb der nächsten 12 Monate einen solchen Service einsetzen werden.

Nach wie vor gibt es aber auch starke Vorbehalte gegen die ausgelagerten Datensammlungen. So geben 42 Prozent der Teilnehmer an, dass ihre eingesetzten Daten zu wertvoll sind, als dass sie diese an externe Anbieter weitergeben wollen. 40 Prozent sind sich unklar, wie sicher der angebotene Service wirklich ist. An dieser Stelle müssen die Anbieter der Clouds wohl noch etwas Überzeugungsarbeit leisten.

Canonical bietet eine Zusammenfassung der 150 Seiten starken Ergebnisse als 13-seitiges PDF ⮷ (735 KB) an. Laut Gerry Carr, Canonicals Marketing-Chef, wird der ausführliche Bericht zuerst an Kunden von Canonical verteilt und wird später auch öffentlich verfügbar sein. Eine weitere ausführliche Zusammenfassung 🇬🇧 bietet das britische Portal „The Register“ an.