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[Update] Open Source, aber bitte nicht für Schurken

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Das Portal SourceForge schließt Nutzer aus sogenannten „Schurkenstaaten“ von der Nutzung des Portals aus. Mit diesem Schritt möchten die Betreiber Sanktionen in Form von Geld- und Gefängnisstrafen von US-Behörden für die beteiligten Personen verhindern.

Wie SourceForge 🇬🇧, ein Projekt, das zu der Firmengruppe Geeknet gehört, in ihrem Blog 🇬🇧 mitteilen, wird Nutzern, die aus sogenannten "Schurkenstaaten" versuchen die Seite zu laden, selbst das Lesen der Seite verwehrt. Das bedeutet auch, dass betroffene Nutzer keine Downloads von dem Portal durchführen können. Statt dessen öffnete sich eine Seite mit einer kurzen Erklärung 🇬🇧. Der Upload von Quellcode ist bereits seit dem Jahr 2008 nicht mehr möglich.

Betroffen sind die IP-Adressbereiche der Länder, die von der United States Office of Foreign Assets Control (OFAC) auf die Liste der „Schurkenstaaten“ 🇬🇧 gesetzt wurden. Die Liste enthält beispielsweise Iran, Nordkorea, Kuba, Sudan und Syrien. Dem zufolge dürfe es keinen Güter- oder Wissenstransfer in besagte Staaten geben.

Im Blog von SourceForge heißt es (sinngemäß):

Obwohl wir als eine der ersten Firmen den OpenSource-Gedanken ins Zentrum unserer Philosophie gestellt haben und uns Einschränkungen des freien Informationsflusses gegen den Strich gehen, leben wir dennoch in der realen Welt und beugen uns derer Begebenheiten.

Besonders skurril wirkt diese Konsequenz vor dem Hintergrund einer Rede der US-Außenministerin Hillary Clinton. In dieser forderte sie u.a. eine größere informationelle Freiheit und besseren Zugang zu Informationen in allen Staaten, wie in jenem Fall von China.

Quellen: sourceforge.net 🇬🇧, Arabcrunch 🇬🇧, netzpolitik.org, derStandard.at, silicon.de, LINUX MAGAZIN, onli blogging www.golem.de und heise online

Update: Entwickler sollen selbst entscheiden können.

Wie auf dem Blog 🇬🇧 von Sourceforge zu lesen ist, werden die Restriktionen gegen „Schurkenstaaten“ gelockert. Die Projekte können nun selbst entscheiden ob sie unter die Exportbeschränkungen fallen oder nicht. Sie müssen ihren Status selbst ändern, denn standardmäßig bleibt die Beschränkung für ein Projekt allerdings bestehen.

Die Kursänderung ist eine Reaktion auf die Proteste aus der Community und den betroffenen Ländern. Dennoch wolle man sich als US-Webseite an die geltenden Gesetzte und Bestimmung der USA halten.

Quelle: Sourceforge 🇬🇧, heise online und derStandart.at


Vielen Dank an heubi für die Einsendung dieses Artikels!