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Zusammenarbeit beim Bootvorgang

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Vor rund zehn Tagen haben sich Entwickler von Debian und Ubuntu bei Canonical in London Gedanken gemacht, wie man gemeinsam die Bootzeit der beiden Distributionen verkürzen könnte.

Auf Vorschlag von Mark Shuttleworth arbeiten nun beide Distributionen in dieser Frage gemeinsam an einer Verbesserung. Dazu muss der Bootprozess komplett überarbeitet werden. Deshalb ist ein Wechsel von SysVinit, dem bisher verwendeten Prozessstarter, zum Ubuntu-Projekt Upstart sinnvoll und notwendig. Canonical würde Ubuntu am liebsten bereits in der Version 10.04 komplett mit Upstart booten, wobei 9.10 eine Art Übergang zwischen dem alten und dem neuen Konzept darstellen soll.

Debians SysVinit-Paketmaintainer Petter Reinholdtsen stieß eine Diskussion an, wie man den Übergang möglichst unproblematisch vollziehen könnte. So wurden erforderliche Code-Änderungen, zu entwickelnde Werkzeuge, die für diesen Prozess benötigt werden, und weitere Zusammenarbeit besprochen.

Weitere Einzelheiten sollen auf der diesjährigen Debconf 🇬🇧 geklärt werden. Auf Ubuntus Devel-Discuss-Mailingliste antwortet 🇬🇧 Colin Watson auf Anfragen eines Ubuntubenutzers und erklärt die Hintergründe zwischen SysVinit und Upstart. Details vom Entwicklertreffen findet man auf DebianUbuntuSprint. Diese können auch in der Mailingliste 🇬🇧 von Ubuntu nachgelesen werden.

Upstart

Das Ziel von Upstart ist eindeutig: Es soll den bisherigen Systemstart beschleunigen und somit über kurz oder lang das veraltete System V (SysVinit) ersetzen. Das Hintergrundprogramm (Daemon) soll als erster Prozess mit der ID 1 weitere Prozesse starten, überwachen und beenden. Da es auf dem alten Dienst aufbaut, kann es auch dessen Skripte unverändert ausführen und ist somit abwärtskompatibel.

Der neue Ansatz ist folgendermaßen: Traditionell werden alle Prozesse beim Booten nach einer festgelegten Reihenfolge geladen, also ein Dienst nach dem anderen (Stichwort: Runlevel). Upstart startet die Programme und Dienst nicht mehr linear sondern ereignisbasiert. So werden Dienste, die nicht von einander abhängig sind, parallel gestartet. Dadurch wird die Startgeschwindigkeit verbessert.

Seit Ubuntu 6.10 „Edgy Eft“ ist Upstart fester Bestandteil von Ubuntu und ein Baustein, der den Fortschritt in Sachen Bootgeschwindigkeit in den letzten Ubuntuversionen erklärt. Zukünftig soll Upstart noch tiefer in das System greifen und könnte bald auch Zeitdienste wie Cron ablösen.

Quellen: LinuxCommunity und ZDNet.de