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Ubuntu-Wochenrückblick 2009-06

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Der Ubuntu-Wochenrückblick lässt das Geschehen der vergangenen Woche um Ubuntu herum Revue passieren. Themen dieser Ausgabe sind unter anderem Mark Shuttleworths spontaner Besuch bei Ubuntu-Berlin, Ergebnisse der Server-Umfrage von Canonical und die Eroberung von Brasiliens Schulen durch Linux. Viel Spaß beim Lesen!

Top-Nachrichten

Mark Shuttleworth trifft Ubuntu-Berlin

Am Rande eines Jaunty-Entwickler-Treffens in Berlin bekamen die Mitglieder von Ubuntu-Berlin spontanen Besuch von Canonical-Chef Mark Shuttleworth und seines Teams während des Monats-Stammtisches der lokalen Ubuntu-Benutzergruppe Ubuntu Berlin in der c-base. Etwa dreißig Entwickler aus aller Welt nebst Shuttleworth verweilten ein paar Stunden vor Ort und nutzten die Zeit um Gespräche mit den Berliner Ubuntu-Fans zu führen. Die Berliner nutzten die Zeit auch gleich, um ein paar Interviews mit Shuttleworth und seinen Begleitern durchzuführen. Die bislang verfügbaren Ausschnitte davon sind hier zu finden:

Weitere Interviews sollen in Kürze folgen, sie werden im Youtube-Kanal der c-base 🇬🇧 zu finden sein.

Quelle: Ikhaya, Blog von Jonathan Riddels 🇬🇧, Jonathan Riddels Blog 🇬🇧

Rund um Ubuntu

Anleitungen

Verschlüsselte und komprimierte Backups auf DVD

Mattias hat sich in seinem Blog Gedanken über seine Backups gemacht. Damit nicht jeder die gesicherten Daten lesen kann, verschlüsselt er diese. Neben einer starken Verschlüsselung legt er zudem Wert auf eine gute Komprimierung und ein einhängbares Backup. Auf dem System sollen während dem Ent- und Verpacken keine unverschlüsselten temporären Dateien anfallen. Als Lösung legt Mattias eine Containerdatei mittels "losetup" an, die er anschließend mit "cryptsetup" verschlüsselt. Als Dateisystem wird das komprimierte SquashFS eingesetzt.

Quelle: RootServerExperiment.de

Einfache Paket-Mitnahme auf eine frische Ubuntu-Installation

UbuntuGeek beschreibt, wie man auf einem frisch installierten Ubuntu seine gewohnten Programme von einem "alten" System in ein paar einfachen Schritten "mitnehmen" kann. Dies kann nützlich sein, um auf mehreren Rechnern exakt dieselbe Software zu installieren. Beachten muss man allerdings, dass alle Rechner auch die selben Paketquellen benutzen.

Man startet dazu Synaptic, welches in der Lage ist, Paketlisten zu erstellen. Die Liste lässt sich über "Datei → Vorgemerkte Änderungen speichern unter..." generieren. Möchte man wirklich eine vollständige Liste aller installierten Pakete sichern, so muss die Option "Gesamte Paketauswahl und nicht nur Änderungen sichern" gesetzt werden.

Diese gesicherte Liste kann über das Menü unter "Datei → Vorgemerkte Änderungen einlesen..." wieder eingelesen werden. Nach der Auswahl der Listendatei werden die Änderungen durch "Anwenden" übernommen und die Installation der neuen Pakete gestartet.

Mehr Infos dazu bietet auch der Artikel Synaptic (Abschnitt „Paketlisten“).

Quelle: UbuntuGeek 🇬🇧

Neue Sprachen einrichten

Dass man unter System > Systemverwaltung > Sprachunterstützung neue Sprachen installieren und die systemweite Sprache einstellen kann, wird wohl schon vielen bekannt sein (siehe Spracheinstellungen). Jedoch kann man nun einzelne Anwendungen auch explizit mit einer Sprache starten. Dazu benötigt man erst einmal den "locale code", den man per Terminal herausbekommt:

locale -a

Dieser Befehl zeigt einem alle Sprachen an, die zurzeit installiert sind. Will man nun eine Anwendung in einer anderen Sprache starten, muss man lediglich die Anwendung mit der veränderten Umgebungsvariable LC_ALL starten. So muss man LC_ALL=en_GB.utf8 gcalctool ausführen, um den Taschenrechner in Britisch Englisch (en_GB) benutzen zu können.

Quelle: Michaels Blog 🇬🇧

Aus den Nachrichten

Ergebnisse der Server-Umfrage von Canonical veröffentlicht

Die etwa 7.000 Teilnehmer der Umfrage waren sich einig, dass Ubuntu für den Einsatz kritischer Anwendungen geeignet ist. Weiterhin zeigt sich, dass Ubuntu in erster Line als Web-, Datenbank- oder Datei-Server zum Einsatz kommt und dass diese Anwendungen als kritisch im Sinne von nachgewiesener Sicherheit, dem Update- und Paketmanagement sowie der Hardware-Unterstützung für diese Anwendungen angesehen werden.

Die Umfrage ist erst nach Angabe der eigenen Kontaktdaten über die Ubuntu-Seite 🇬🇧 zugänglich.

Quelle: Canonical Blog 🇬🇧

Fosdem: Upstart kommt aus den Startlöchern

Um Linux-Rechner schneller zu starten, hat Ubuntu schon 2006 den Init-Ersatz Upstart eingeführt. Für Anwender und Applikationsbetreuer hat sich bis heute aber noch nicht viel geändert. Upstart-Entwickler Scott James Remnant stellte auf der FOSDEM den aktuellen Status vor. Viele Distributionen kämpfen bis heute mit langen Bootzeiten. Dies soll sich, wenn es nach Mark Shuttleworth geht, nun ändern: So soll Upstart Ereignisse, Aktionen und Abhängigkeiten verwalten und somit den bei Init oft auftretenden Idle-Loops vorbeugen. Während Version 0.3.9 zwar schon in Ubuntu 8.10 und Fedora 10 enthalten ist, aber eigentlich nur die klassischen Skripte ausführt, soll sich das in der aktuellen Version 0.5 ändern. So kann Upstart mittlerweile Ereignisse und Metadaten beispielsweise von udev verarbeiten und benutzt D-Bus als Kommunikationskanal.

Quelle: Linux Magazin

Aus der Blogosphäre

Nautilus Resize & Rotate Funktion

Das Blog Hacking my World 🇬🇧 stellt ein kleines Werkzeug vor, mit dem man im Dateimanager Nautilus Bilder drehen und skalieren kann. Dazu muss man lediglich das Paket nautilus-image-converter installieren. Danach startet man GNOME mittels Alt + Strg + neu. Nun muss man nur noch per Rechtsklick auf ein Bild das Kontextmenü öffen und den jeweiligen Eintrag auswählen.

Quelle: Hacking my World 🇬🇧

"Warum ich es liebe, Ubuntu zu unterstützen"

Der rumänische Blogger Adi Roiban 🇬🇧 beschreibt in seinem Blog, warum er gerne Dinge für Ubuntu beisteuert und so der Gemeinschaft hilft. Als Hauptgrund gibt er die Community und die Gemeinschaft an: "Nicht die Technology, nicht die braune Farbe oder der Hardware-Treiber-Manager - nur die Leute". Er beschreibt, wie er früher RedHat, Slackware und Gentoo nutzte und dann direkt zu Ubuntu kam.

Die Slackware-Nutzer sieht er als "einsame Wölfe", bei Gentoo störte ihn, dass die Gemeinschaft eher nicht anfängerfreundlich ist und ihm mit der Zeit das Kompilieren von Software nervte. Es freut ihn, dass in der Ubuntu-Gemeinschaft wenig(er) über Windows und andere Linux-Distributionen gelästert wird und sieht seinen Artikel auch als ein Dank an alle anderen Entwickler und Helfer.

Quelle: Adi Roiban 🇬🇧

Giver: Daten im Netzwerk tauschen

Mit Hilfe von Giver kann man sehr einfach Daten im privaten Netzwerk verschieben - beispielsweise vom Notebook zum Desktop. Giver funktioniert dabei ähnlich wie eine Art Chat: Man legt einen Benutzer an, trägt einen Kontakt ein und zieht die zu verschiebende Datei per drag & drop auf den angelegten Benutzer. Giver ist seit Intrepid Ibex in den Paketquellen enthalten. Alternativ kann man es auch bei Google Code 🇬🇧 herunterladen.

Quelle: CHIP-LINUX-Blog

Skript zum Import von Launchpad PPA OpenPGP Keys

Benjamin Zimmer stellt in seinem Blog /home/zero ein Skript zum Importieren der PPA-Schlüssel vor. Dabei werden alle Schlüssel von den zugehörigen PPAs in der sources.list automatisch heruntergeladen.

Achtung!

Fremdpakete können das System gefährden.

Quelle: /home/zero

Zehn Video-Editoren für Ubuntu

TechCityInc stellt zehn Video-Editoren für Ubuntu vor. Darunter befinden sich unter anderem: Avidemux, CinePaint, Cinelerra, Kino, Jahshaka und Slideshow Creator. Es werden kurz die Features sowie die Im- und Export-Formate aufgezeigt. Außerdem gibt es zu einigen Programmen einen Screenshot.

Mehr zu diesem Thema liefert auch der Artikel Videobearbeitung.

Quelle: TechCityInc 🇬🇧

Fehlerstatistiken

  • Offen (47238) +670 vergangene Woche

  • Kritisch (24) -2 vergangene Woche

  • Nicht bestätigt (19119) +553 vergangene Woche

  • Nicht zugeordnet (39732) +631 vergangene Woche

  • Alle jemals abgegebenen Fehlerberichte (248428) +1804 vergangene Woche

Fehlerberichte, an denen nicht aktiv gearbeitet wird, sind hier nicht aufgeführt. Dazu gehören Fehler, für die bereits eine Lösung exisitiert die jedoch noch nicht geprüft oder implementiert wurde.

Neues von Jaunty Jackalope

Jaunty Jackalope Alpha 4

Die vierte Testversion von Ubuntu 9.04 ist erschienen und bringt seit der letzten Testversion einige kleine Verbesserungen mit sich. So wird zum Beispiel nun die Kernelversion 2.6.28-6 verwendet. Die aktuelle Entwicklung kann man auf der Planungsseite 🇬🇧 verfolgen.

Achtung!

Dies ist eine Entwicklungsversion für Tester und Entwickler und sollte nicht zum produktiven Einsatz verwendet werden!

Quelle: Ikhaya, Pro-Linux, André Gondim 🇬🇧

Ubuntu 9.04 Alpha 4 Screenshot Tour (GNOME und KDE)

Softpedia 🇬🇧 stellt in einem Bericht kurz die Neuerungen in Ubuntu 9.04 Alpha 4 vor. Es wird aufgezeigt, was sich im Gegensatz zur dritten Alpha-Version geändert hat, und was sich bis zur Beta-Version noch ändern muss. So wurden beispielsweise die properitären Grafikkartentreiber von Nvidia bereits eingebunden, die von ATI jedoch noch nicht. Dazu gibt es noch eine ganze Reihe Screenshots sowohl von GNOME als auch von KDE.

Quelle: Softpedia 🇬🇧

Neues aus der Linux-Welt

Virtualisierung und Linux erobern Brasiliens Schulen

324.000 virtualisierte Desktops sollen in den 5.560 Gemeinden in Brasilien eingerichtet werden. Das größte Desktop-Virtualisierungsprojekt und Linux-Deployment der Welt soll mehreren Kindern Zugang zum Computer bieten. Dabei wird durch die gemeinsame Nutzung von Hardware-Ressourcen zum einen Einzelplatz-PCs eingespart, zum andern wird weniger Strom verbraucht, was der Umwelt zu gute kommt. Laut Userful 🇬🇧 wird die brasilianische Regierung somit knapp 47 Millionen US-Dollar einsparen. Der Stromverbrauch wird um 90 Prozent niedriger liegen als bei der Verwendung von Einzelplatz-PCs, was jährlich weitere neun Millionen US-Dollar einspart. Zudem wird weniger Aufwand in der Systemadministration hineingesteckt und folglich weniger Hardware-Abfall produziert.

Das Projekt soll die brasilianischen Schüler auf das moderne Berufsleben mit IT-Kenntnisse vorbereiten. Als Softwarepaket soll Linux Educacional 2.0 🇵🇹 zum Einsatz kommen.

Quelle: Pro-Linux

Compiz, Compiz++ und Nomad wieder vereint

Nach langer Diskussion, wie es mit Compiz weitergehen soll, vereinen sich nun Compiz, Compiz++ und Nomad wieder, um zusammen an einer neuen Version zu arbeiten. So scheint es, dass die Irrfahrt endlich zu Ende ist und es mit Compiz wieder Bergauf geht. Zuerst will man aber noch Compiz 0.8 herausbringen, bevor Compiz und Compiz++ vereint werden und Compiz 0.9 erscheint. Erst nach dem Bugfix-Release 0.9.2 soll auch Nomad in Compiz mit einfließen. Mit 0.9 soll der komplette Code überprüft, besser dokumentiert und gegebenenfalls aufgeräumt werden.

Quelle: Pro-Linux, Golem, Linux-Magazin, Standard

Kanadische Regierung denkt über Open Source nach

Die kanadische Regierung hat für einen "Request for Information" (formelle Anfrage) Feedback erbeten, das bei der Erstellung von Richtlinien für die Planung, Einführung, Nutzung und Außerbetriebnahme Freier Software helfen soll. Interessanterweise wird hier die Bezeichnung "No-Charge Licensed Software" (kostenfrei lizensierte Software) verwendet, damit dürfte das Ziel in erster Linie im Bereich der Kosteneinsparung angesiedelt sein.

Quelle: open... 🇬🇧

1234567890 am 13. Februar 2009 um 23:31:30 Uhr UTC

Kommenden Freitag, 13.02.2009, um 23.31 Uhr und 30 Sekunden UTC springt die Unixzeit auf exakt 1234567890 um. In Deutschland ist es dann Samstag, 14. Februar, 00:31:30 Uhr. Die Unixzeit ist eine einfache Zeitdefinition, die 1969 für das Betriebssystem Unix entwickelt wurde. Sie zählt die vergangenen Sekunden seit dem 1. Januar 1970 00:00 Uhr UTC, wobei Schaltsekunden nicht mitgezählt werden. Das letzte "Schnapszahl-Datum" war am 18. März 2005 um 01:58:31 Uhr und zeigte damals 1111111111 an. Um sich die aktuelle Unixzeit anzeigen zu lassen, muss man folgenden Befehl im Terminal eingeben:

date +%s

Quellen: Netzhappen.de, symlink.ch, Standard

IBMs Open-Source-Beteiligung

In einem Video-Interview äußerte sich Ingolf Wittmann, seines Zeichens Technischer Direktor für Systeme und Technologie für Europa bei IBM, zum Linux-Engagement seines Arbeitgebers. So unterstützt der Konzern den Open-Source-Bereich beispielsweise, indem unabhängige Entwickler von IBM bezahlt werden, damit für den entsprechenden Bereich oder ein Projekt gezielt entwickelt werden kann. Dabei kommt auch das von ihm am Arbeitsplatz genutzte Betriebssystem zur Sprache: Ubuntu.

Quelle: Linux-Magazin

Treffen und Veranstaltungen

Termine vom 11.02.2009 bis 22.02.2009
Name Ort Datum Uhrzeit
Bug Jam mit Daniel Holbach Berlin, c-base e.V. Di, 10.02.2009 17:00 Uhr
Stammtisch der Langener LUG Langen, Alte Scheune Mi, 11.02.2009 19:00 Uhr
Anwendertreffen Bremen Bremen, maschinenraum Do, 12.02.2009 20:00 Uhr
Anwendertreffen München München, Froschkönig Fr, 13.02.2009 19:00 Uhr
9. OSS, "Games ohne Grafik" Zürich, Zürcher Hochschule der Künste Sa, 14.02.2009 14:00 Uhr
Anwendertreffen Karlsruhe Karlsruhe, Kap Mi, 18.02.2009 19:30 Uhr
Anwendertreffen Achern/Bühl/Baden-Baden Bühl, Bistro C'est la vie Do, 19.02.2009 19:30 Uhr
Anwendertreffen Freiburg Freiburg, Brasil Fr, 27.02.2009 18:00 Uhr
Anwendertreffen Stuttgart Stuttgart, Sophies Brauhaus Fr, 27.02.2009 19:30 Uhr
Anwendertreffen Erfurt Erfurt, FAM Di, 24.02.2009 18:00 Uhr

Mitwirkende


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Teile des UWR basieren auf Meldungen, die dem Ubuntu Weekly Newsletter #128 🇬🇧 entnommen sind.