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Hamburg als erste deutsche Großstadt vollständig in der freien Weltkarte von OpenStreetMap

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Pressemitteilung der Hamburger OpenStreetMap Community vom 24.10.2008

  • Abgleich mit Straßenverzeichnis ergibt 99,8 % Übereinstimmung

  • rund 300 Hamburger arbeiten in ihrer Freizeit an der Wikipedia-ähnlichen Karte

  • hohe Präzision, Aktualität und vielfältige Anwendungsmöglichkeiten.

Wie die Hamburger OpenStreetMap-Community berichtet, sind seit heute die über 8000 Straßen Hamburgs bei OpenStreetMap (OSM) erfasst. Damit wäre Hamburg die erste deutsche Großstadt, deren Straßennetz nachweislich vollständig in der größten, frei verfügbaren Weltkarte erfasst wurde. Zur Überprüfung der Vollständigkeit der Hamburger Straßen wurde eine Liste von OpenStreetMap mit dem Hamburger Straßen- und Gebietsverzeichnis des Statistik-Amts Nord abgeglichen. Der Abgleich ergab eine Übereinstimmung von 99,8 %.

Sven Anders, Pionier der Hamburger OSM-Community: „Wir freuen uns, mit der Vervollständigung des Hamburger Straßennetzes nach zweieinhalb Jahren einen ersten Meilenstein erreicht zu haben. Zwar gibt es noch Ungenauigkeiten und Fehler, aber nur bei OpenStreetMap kann jeder solche Dinge unmittelbar berichtigen.“

Arbeitslos werden die Hamburger Projektmitglieder vorerst wohl nicht. „Es gibt noch viel zu tun, uns liegen vor allem die kleinen Fuß- und Radwege am Herzen. Auch im Umland von Hamburg gibt es noch viele weiße Flecken“ erläutert Anders.

OpenStreetMap ist ein internationales Projekt zum Aufbau einer freien, offenen Datenbank mit Kartendaten der gesamten Erde. Eine weltweite Gemeinschaft von fast siebzigtausend freiwilligen Kartographen, den „Mappern“, arbeitet an der Erstellung und Verbesserung des Inhalts nach dem Prinzip der freien Enzyklopädie Wikipedia.

Im Gegensatz zu kommerziellen Kartenangeboten sind sämtliche Kartendaten freizügig verwendbar und können von jedermann bearbeitet und nach eigenen Wünschen aufbereitet werden. So gibt es neben verschiedenen Varianten von Übersichtskarten z.B. auch spezielle Karten für Fahrradfahrer. Unternehmen oder Gemeinden können OpenStreetMap mit ihren Daten ergänzen und das Gesamtwerk nach ihren Bedürfnissen anpassen und nutzen.

Die zu Grunde liegende Lizenz verlangt bei einer Verwendung der Daten lediglich die Nennung von OpenStreetMap als Quelle und setzt voraus, dass Kopien und bearbeitete Werke ebenfalls unter einer freien Lizenz stehen.

OSM wurde im Juli 2004 in England von Steve Coast ins Leben gerufen. Technische Grundlage der Mapper sind GPS-Geräte, mit denen Orte und Wege satellitengestützt erfasst und anschließend in eine zentrale Datenbank eingegeben werden. Zusätzlich ist es möglich, auf Basis freigegebener Satellitenbilder zu kartographieren. Ergänzt werden alle diese Daten durch vor Ort gewonnene Informationen über Straßennamen und andere Eigenschaften.

Die Hamburger OpenStreetMapper treffen sich einmal im Monat zu einem Stammtisch. Neue Mapper und Interessierte sind jederzeit herzlich eingeladen.

Eine Karte und allgemeine Informationen zum Projekt finden sich unter OpenStreetMap.de. Wer sich näher über dieses Großprojekt informieren möchte; nachschauen will, wie weit seine Stadt schon erfasst ist; oder wer einfach Lust hat, an dem Projekt mitzuarbeiten, findet im zugehörigen Wiki den richtigen Einstieg.

Artikel wurde von jet_back eingereicht.

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