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Wer ist Ubuntu? Oder. Hier bin ich Ikhaya!

Dieser Text wurde von Stephan aka Don Caval geschrieben. Er ist er seit kurzem in unserem Forum und hat durch einen Beitrag im Thread "Du bist Deutschland " auf sich aufmerksam gemacht. Ich hatte ihn gebeten seine dort angedeuten Gedanken etwas zu vertiefen und er hat diese Gelegenheit gerne wahr genommen.

Was ist eigentlich ein Betriebssystem?

Das ist doch einfach bloß ein Hilfsmittel womit man bequem seine Text- und Bildverarbeitungsprogramme ausführen kann und in seiner Freizeit Spiele laufen lässt. Das hatte sich vor nicht allzu vielen Jahren der Computerhersteller IBM auch gedacht und einen gewissen Bill Gates mit dieser nebensächlichen Aufgabe betreut. Jetzt ist er einer der reichsten Männer der Welt und hat mit seinem Betriebssystem „Windows“ ein wahres Machtmonopol erschaffen. Aber auch nur FAST! Denn es gibt ja noch Linux. Und mit Linux kam UBUNTU.

Heutzutage ist der PC im Alltag schon fast unentbehrlich geworden. Durch das Internet ist er zum ultimativen Kommunikationsmittel geworden und umso mehr wir an der Kiste arbeiten, desto ähnlicher wird uns der Rechner plötzlich. Er spiegelt über das Betriebssystem unsere Persönlichkeit wider, wie ein Haustier seinen Besitzer. Das hat die Softwareindustrie, für die wir Open Source-Nutzer natürlich ein riesen Dorn im Auge sind, auch schon spitzgekriegt. Für den „normalen" Windowsuser, der schon bei der Registrierung seiner neu erworbenen Windows XP Home edition verzweifelt und erstmal eine teure Hotline anruft, hat sich bereits die Selbstverständlichkeit breit gemacht, für jeden Handschlag tief in die Tasche zu greifen.

Ich meine wir alle müssen unsere Miete bezahlen, aber wenn nach Microsoft und Co. sowie der ganzen Unterhaltungsindustrie ginge, würden wir bald für jeden Funken Lebensqualität zur Kasse gebeten werden. (Frischluft im Monatsabo oder was?)

UBUNTU Linux repräsentiert wie kein anders Betriebssystem den Geist der freien Software. Das es Menschen gibt, die Stunden ihrer Freizeit täglich opfern, nur um anderen Menschen zu helfen und sie zu unterstützen, wird hier besonders deutlich. Hier wird auch der unerfahrenste Anfänger schnell erfahren, dass SUDO keine asiatische Kampfsportart ist und sich bald über ein perfekt und individuell eingerichtetes Betriebssystem freuen können. (und es hat viel mehr Persönlichkeit als ein „weiter-ok... Sie müssen sich registrieren“ System).

Hast du schon einmal einen Windows-User gefragt, wann er das letzte mal seine Festplatte defragmentiert hat? Zu 80% aller Fälle höre ich dann immer „defrgr…WAS???“. Denen sagt nämlich keiner, dass das Windows seine Daten wie eine Handvoll Erbsen über die Festplatte schüttet und durch die folgende totale Fragmentierung aller Programme jeden PC zur Schnecke macht.

Ich habe mich anfangs für Ubuntu interessiert, weil es auf Debian basiert, welches ich sehr gut finde. Mittlerweile liegt der Schwerpunkt meiner Begeisterung in der Community hinter Ubuntu. Ein „wer nichts kann ist dumm“ gibt es hier nicht und jeder hat Fähigkeiten, die er einbringen kann wenn er Lust und Zeit dazu hat.

Heute sind z.B. meine bestellten Ubuntu 5.10 CDs eingetroffen, mit denen ich jetzt meinen Beitrag leisten werde und meinen kleinen „Ubuntu-Kreuzzug" weiterführen um die Menschen (ob mit oder ohne PC) für UBUNTU und für die Idee hinter Open Source zu begeistern.

Ich glaube, dass die amerikanische Softwareindustrie trotz des Urteils des EU-Parlaments über das Patentrecht, noch immer mit ihren Horden von Anwälten vor den Toren Europas lauert um uns Open Source Verfechtern hier den Garaus zu machen. Ich hoffe, dass es niemals zu einer solchen Situation kommen wird und man mit der Verbreitung von Ubuntu dem sinnvoll entgegenwirken kann.

„Zeit ist Geld“ heißt es so schön im Volksmund. Ich habe mich bereits vor 15 Jahren dagegen entschieden, als ich meine Armbanduhr wegwarf und bis heute komme ich sehr gut ohne aus. Die Dinger hängen ja sowieso überall herum. Es gibt nichts was einem so sehr den Tag verderben kann, wie der ständig zwanghafte Blick auf die Uhr und der Gedanke wann man doch wieder aufstehen muss. Da gehe ich lieber verquollen und verschlafen zur Arbeit und weiß, daß ich einen schönen Tag mit anderen Menschen in zeitloser Freiheit verbringen konnte ohne an Morgen zu denken…..UBUNTU eben.

„Wenn jeder etwas tut ohne Eigennutz, dann hat auch jeder seinen eigenen Nutzen“ ;-)