ubuntuusers.de

MEPIS Linux basiert in Zukunft auf Ubuntu [Ergänzung]

MEPIS LinuxWie bereits berichtet, basiert die neue MEPIS-Linux Testversion auf Ubuntu. Was MEPIS-Gründer Warren Woodford und "unser" Mark Shuttleworth dazu zu sagen haben und was MEPIS eigentlich ist, könnt Ihr jetzt lesen. Der folgende Text ist eine Übersetzung zweier Berichte zu diesem Thema.

Morgantown, WV, March 21, 2006:

MEPIS-Gründer Warren Woodford hat ein Test-Release von SimplyMEPIS 6.0 angekündigt, das Software aus den Ubuntu Dapper Paketquellen enthält. Es ist die erste SimplyMEPIS-Version mit einer Ubuntu-Basis. Woodford erklärt: „Wir haben zu den Ubuntu-Quellen gewechselt, um unseren Nutzern ein System mit einem stabileren Unterbau zu bieten. Natürlich ist es für unsere Nutzer wichtig, daß MEPIS seiner besonderen Vision treu bleibt. Ich glaube, daß dieses Release zeigt, daß wir den Zauber von MEPIS mit der Tugend der Ubuntu Foundation kombinieren können.“ Woodford kommentiert die Erfahrungen damit, SimplyMEPIS zu portieren: „Als wir SimplyMEPIS 3.4.3 erstellt haben, war die Debian Etch Paketbasis den finalen Breezy-Paketen sehr ähnlich. Deshalb glaube ich, daß der Umstieg sich nicht wesentlich von einem Upgrade von Breezy auf Dapper unterscheidet. Natürlich gibt es Unterschiede in der Implementierung und auch künstlerischer Art. Wir werden die Unterschiede zu Ubuntu in MEPIS einbringen, wenn es zu unserer Vorstellung und Vision paßt. Gleichermaßen werden wir unsere Ideen und Veränderungen Ubuntu zur Übernahme anbieten. Wir hoffen, daß das der Beginn einer freudigen und produktiven Zusammenarbeit ist.“ MEPIS glaubt, daß dieser Schritt den Code-Fluß zwischen MEPIS und Debian verbessern wird. Woodford sagt: „ Ubuntu und Debian sind eng verwandt. Ubuntu nimmt regelmäßig Snapshots von Debian unstable, verbessert es und behebt Bugs. Dann fließen die Bugfixes und Verbesserungen in den Quellcode-Baum von Debian zurück. Wenn wir mit Ubuntu und Canonical zusammenarbeiten und Ubuntu als Basis für MEPIS-Linux-Produkte verbessern helfen, dann sollte letztlich auch Debian profitieren.“ Mark Shuttleworth, Gründer von Canonical, sagte: „Eine Zusammenarbeit mit MEPIS wird Ubuntu helfen, noch bessere Desktop-Pakete für KDE-Nutzer bereitzustellen, und die Zahl der Leute, die von unserer Arbeit an der Systemintegration, am Desktopdesign und der Linuxkernel-Verlässlichkeit profitieren können, erhöhen. Die MEPIS-Community ist voller Energie und es wird aufregend sein, enger mit ihr zusammenzuarbeiten. Dabei werden wir trotzdem die Unterschiede zwischen Ubuntu und MEPIS respektieren.“ Woodford fährt fort „dieses Release wird einen heimlichen Ausblick geben, wenn man so will. Es gibt noch Integrationsprobleme und neue Funktionen die noch nicht für SimplyMEPIS 6.0 angesprchen wurden und die Dapper-Quellen werden weiter verbessert. Wie auch immer, wir wollten es jetzt unseren Nutzern verfügbar machen, um ihr Feedback zu erhalten bevor wir weitermachen.“ Dieses Probe-Release ist im „snapshot“-Verzeichnis auf der MEPIS-Abonnenten ftp-Seite zum Download verfügbar. [(Quelle)](http://www.mepis.org/node/9454)

Über MEPIS

MEPIS LLC wurde 2003 von dem Computerindustrie-Veteran Warren Woodford gegründet. Er wollte damit seine persönliche Vision von einer einfach auszuprobierenden, leicht zu installierenden und einfach zu benutzenden Linux-Version verwirklichen. Heutzutage bietet MEPIS innovative Linux-Lösungen für den normalen Nutzer daheim, Firmen, Hardware-Verkäufer usw. [(Quelle)](http://www.mepis.org/node/9454) In der Vergangenheit gehörte MEPIS zu den Führenden der DCC-Allianz, einer Gruppe von non-Profit-Organisationen und Unternehmen, die an einer auf Debian basierten Linuxkern-Distribution arbeiten, die auch LSB (Linux Standard Base) 3-konform wäre. Wie auch immer, MEPIS hat die DCC-Allianz mittlerweile verlassen. „Aufgrund von „künstlerischen Differenzen“ ist MEPIS nicht mehr Teil der DCC-Allianz. Wir wünschen Progeny, Xandros und Linspire alles gute für ihre gemeinsamen Bemühungen“, sagte Woodford. Die DCC-Allianz ist von Seiten der Debian-Community wegen der Nutzung des Namens „Debian“ und für Arbeit, die innerhalb der Community hätte getan werden können, kritisiert worden. [(Quelle)](http://au.sys-con.com/read/198622.htm)

Marks Stellungnahme:

„Eigentlich, wenn MEPIS auf Ubuntu setzen würde, würde das den Wettbewerb sogar verstärken, nicht abschwächen. Es würde bedeuten, daß MEPIS alles das, was Ubuntu hinbekommt, auch hinbekommt, und dann ZUSÄTZLICHE Funktionalität hinzufügt. Das ist pfiffig von MEPIS (warum das Rad neuerfinden), erzeugt einen effektiveren Wettbewerb und hilft auch Ubuntu. Denn wir wären in der Lage, die Verbesserungen, die MEPIS gemacht hat, anzuschauen und diejenigen, die grundsätzlich übertragbar sind, wieder in Ubuntu einzupflegen. Es wäre auch für Debian gut, denn ich bin der Ansicht, daß Ubuntu auf lange Sicht die höchste (obwohl nicht perfekte) Patch-Rückfluß- Rate von allen großen Distributionen hat. Ich gehe davon aus, daß MEPIS einen leicht anderen Nutzerkreis als Ubuntu anspricht, und so ist Platz für beide von uns. Wenn MEPIS Nutzen aus Ubuntu zieht, macht es sie zu besseren Konkurrenten für Linspire und Xandros. Mark“