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Desktop-Umgebung GNOME 2.24 freigegeben

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Die neue Version 2.24 des GNOME-Desktops wurde von den Entwicklern freigegeben. Diese wird auch in Ubuntu Intrepid Ibex integriert sein.

Wie bei jeder neuen Version bringt der GNOME-Desktop sowohl etliche Neuerungen als auch viele Fehlerkorrekturen mit. Eine der auffälligsten Neuerungen dürfte der Umstieg des IM-Clients sein: Hier ersetzt Empathy das bisher verwendeten Pidgin. Mit diesem lassen sich Protokolle wie Jabber/XMPP und MSN Messenger nutzen. Ekiga, eine SIP-Audio/Video-Konferenzanwendung, kommt in Version 3.0 mit einer neuen Oberfläche, die sich um das Telefonbuch aufbaut, daher.

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Ekiga

Nautilus, der Dateimanager, wurde mit Tabs ergänzt. So lassen sich jetzt mehrere Reiter in einem Fensters anzeigen. Er erkennt auch, wenn beim Kopieren von Dateien auf eine FAT-Partition Zeichen im Dateinamen verwendet werden, die von FAT nicht unterstützt werden. Diese werden dann automatisch durch einen Unterstrich ersetzt. Neben einer Symbol- und Listenansicht, beherrscht er jetzt auch eine Kompaktansicht. Die Vervollständigung von Dateinamen in der Adresszeile ist deutlich verbessert worden. So lässt sich diese mit der Tabulator-Taste, wie im Terminal, vervollständigen.

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Bildschirmeinstellungen

Benutzer die Multihead benötigen oder verwenden möchten, können sich freuen. GNOME beherrscht jetzt wesentlich besser den Umgang mit mehreren Ausgabegeräten. So können an einem Rechner leichter als bisher, mehre Bildschirme verwendet werden. Auch der Einsatz von Beamern, beispielsweise an einem Laptop, ist nun problemlos möglich. Nach der Wahl der Bildschirmauflösung können die neuen Einstellungen sofort übernommen werden, ohne die graphische Oberfläche neu starten zu müssen. Dabei können auf den verschiedenen Ausgabegeräten unterschiedliche Bildschirmauflösungen gewählt werden. Diese Neuerungen werden durch die neue Spezifikation XRandR 1.2 von X.Org möglich.

Die Deskbar wurde um einige neue Funktionen ergänzt. Neu ist ein Taschenrechner, die Google-Suche (auch Google-Code-Suche) sowie eine Suche mit Yahoo und Wikipedia. Auch Twitter arbeitet jetzt mit der Deskbar zusammen. Weiterhin können nun leicht neue Erweiterungen aus dem Deskbar-Repository hinzugefügt werden. Darüber hinaus wurde die bereits bestehenden Funktionen und Fehler verbessert.

Mit dem Panel Hamster lässt sich jetzt die Arbeitszeiteinteilung bei verschiedenen Aufgaben verfolgen. Mit einem Klick auf die Anwendung kann man verschieden Einstellungen wie die Art der Tätigkeit, Auftraggeber/Kunde, Kategorie und vieles mehr ändern. Auf diese Weise lassen sich verschieden Arbeitszeiten leicht dokumentieren, und die gesammelten Daten können graphisch ausgewertet werden.

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Hamster

Der GNOME-Desktop wartet auch mit einer besseren Unterstützung für DVB-Geräte auf. So soll es jetzt ohne Weiteres möglich sein, mehrere DVB-Tuner einzusetzen und mehrere Kanäle gleichzeitig anzuschauen bzw. aufzunehmen. Dies ist mit Hilfe des neuen GStreamer-Multimedia-Frameworks möglich. Hinzu kommt eine bessere Unterstützung von mehreren Infrarot-Fernbedienungen.

Auch in Sachen Barrierefreiheit hat sich viel getan: Hier sind die Tastaturnavigation, die barrierefreie Maus und der Bildschirmleser zu nennen. Alle drei wurden überarbeitet und deutlich verbessert. Mit Hilfe der Tastaturnavigation lassen sich jetzt problemlos Nachrichtenfelder und -symbole erreichen. Die barrierefreie Maus funktioniert auch in den bereits erwähnten Multi-Bildschirm-Umgebungen und kann die Gesten am Bildschirm sichtbar machen. Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen hilft der Bildschirmleser. Dieser arbeitet mit vielen Nicht-GNOME-Anwendungen, wie OpenOffice.org, Mozilla Thunderbird/Firefox, Pidgin und anderen Programmen, problemloser zusammen.

Bei GNOME 2.24 handelt es sich um die erste Version, die auf der neuen Entwicklungsumgebung GNOME-Mobil basiert. Dies ermöglicht Entwicklern neue Desktopkomponenten in ihre Anwendungen zu integrieren, welche auf Linux-Handhelds und -Smartphones laufen sollen. Es gibt natürlich noch zahlreiche weitere Neuerungen. Diese werden auf der Webpräsenz 🇩🇪 von GNOME vorgestellt.

Auch ein Ausblick auf GNOME 3.0 ist schon zu erspähen. So berichtet Phoronix 🇬🇧 über die zu erwartenden Neuerungen: Einen "weicheren" Übergang zwischen GDM-Login und Desktop, eine Art "Dock-Mode" mit größeren Icons (Mac OS X), die Möglichkeit, Mango, den Nachfolger Tangos, für Icons zu nutzen sowie "weichere" Animationseffekte. Dies kann übersichtlicher auf einer inoffiziellen Roadmap (pdf) 🇬🇧 angeschaut werden.

Quellen:

Die Bilder stammen von GNOME: The Free Software Desktop Project


Hinweis: In Ubuntu sind nicht zwangsläufig die Programme der Desktops-Umgebung vorinstalliert. So wird in Intrepid Ibex weiterhin Pidgin und nicht Empathy als IM-Client vorinstalliert sein. Erst bei Ubuntu 9.04 wird über die Auswahl neu entschieden.


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