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Erneut Ärger um OOXML-Standardisierung

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Die Einsprüche bezüglich der zeitweise auf Eis gelegten Standardisierung von Office Open XML wurden von der ISO/IEC abgewiesen.

Seit Monaten streiten sich Microsoft, die Mächtigen der ISO und deren Mitgliedsländer über das neue Dateiformat aus dem Hause Microsoft. Angefangen haben die Differenzen mit einer sogenannten Fast-Track-Standardisierung, welche laut Kritikern aufgrund der Größe der Spezifikationen und den darin enthaltenen Fehlern und proprietären Bestandteilen so nicht hätte durchgeführt werden dürfen. Es gibt berechtigte Zweifel daran, dass eine globale Abstimmung über alle gefundenen Fehler ohne weitere Betrachtung rechtmäßig ist.

Nach einigen Diskussionen frohr die ISO den Standardisierungsprozess von OOXML vorerst ein, bis zum heutigen Tag. Eine Mitteilung der Organisation lässt nun verlauten, dass die Einsprüche der vier Mitgliedsländern Südafrika, Brasilien, Indien, und Venezuela abgelehnt wurden. Somit ist der Weg für OfficeOpen XML als Standardisiertes Dateiformat frei.

Trotz einer breiten Basis von mehr als 90500 Kritikern, welche ihrem Ärger mittels einer Petition zur Ablehnung von OOXML durch die ISO-Mitglieder beteiligt haben, war dieser Versuch nicht von Erfolg gekrönt. Ihrer Ansicht nach hat sich die ISO als Marionette der mächtigen Firmen des IT-Sektors missbrauchen lassen, um ein technisch mangelhaftes, nicht vollständig freies Dateiformat ohne eingehende Prüfung durch zuwinken.

Die kritischen Punkte haben sich jedoch bis heute nicht verändert. Weiterhin besteht großer Zweifel daran, dass der Standardisierungsprozess ohne Fehler und Manipulationen abgelaufen und dass das Dateiformat selbst für einen Standard geeignet ist. Die über 6000 Seiten umfassende Spezifikation von OOXML ist teilweise mit proprietären, nicht weiter erläuterten Altlasten gespickt, welche es freien Alternativen wie der Office-Suite „OpenOffice.org“ unmöglich machen, sie korrekt zu implementieren.

Einziger Lichtlick für Freunde des OpenSource-Gedankens: Weltweit wird verstärkt auf OpenOffice.org und damit auch auf das völlig freie OpenDocument-Dateiformat gesetzt. So wird die freie Office-Suite bereits in Großstädten (München), in Behörden (Auswärtiges Amt) oder auch in ganzen Ländern erfolgreich eingesetzt (Brasilien, Frankreich, Niederlande u.v.m.). Zudem hat Microsoft vor einziger Zeit verlauten lassen, dass sie ODF in die hauseigene Office-Suite integrieren werden.

Quelle: Pro-Linux

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