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Das Wiki im Monatsrückblick – März 2013

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Neue Spiele, etwas zur Artikelserie rund um EFI Bootmanagement und mehr …

Jeden Monat gibt es neue und überarbeitete Artikel im Wiki. Um der Gefahr entgegenzuwirken, dass Artikel von eigentlich interessierten Lesern unbemerkt in den Tiefen des Wikis verschwinden, werden sie hier näher vorgestellt. Schwerpunkt ist dabei die Kurzvorstellung neuer Wikiartikel und der ihnen zugrunde liegenden Anwendungen. Daneben wird über überarbeitete Artikel sowie Ideen für neue Artikel berichtet.

Ziel der Artikelserie ist es auch, den Nutzern von ubuntuusers.de etwas die Scheu vor dem Wiki zu nehmen und sie zu animieren, aktiv an dessen Gestaltung mitzuwirken. Eine tabellarische Übersicht aller neu erschienenen und überarbeiteten Artikel einschließlich ihrer Autoren findet sich in der Liste neuer Artikel.

Neue Artikel

Desktop

Eigentlich ein alter Hut, aber immer wieder nützlich: xkill kann dazu verwendet werden, ein nicht-reagierendes Fenster innerhalb einer grafischen Oberfläche per Mausklick zu beenden, ohne deswegen gleich den gesamten Desktop via Magic SysRQ bzw. Alt + Druck + K schließen zu müssen. Leider gibt es unter den verschiedenen Desktop-Umgebungen kein einheitliches Tastenkürzel für diese in Notfällen sehr praktische Funktion. Inzwischen funktioniert aber wenigstens der Aufruf über Alt + F2 und der Eingabe des Befehls desktop-übergreifend.

Problemen bei der Nutzung eines Notebooks mit einer Dockingstation widmet sich ein neuer Artikel. Inhaltlich noch sehr dünn werden bisher nur Problemlösungen bei der Verwendung eines externen Monitorausgang in Kombination mit proprietären Grafiktreibern beschrieben. Aber vielleicht wird ja so der eine oder andere auf dieses Thema aufmerksam und steuert eigene Erfahrungen bei?

Internetanwendungen

Bei allen positiven Dingen, die man über Ubuntu sagen kann, wird eine Benutzergruppe seit längerem vernachlässigt: Eltern. Diese werden praktisch allein gelassen, wenn es um die zentralen Punkte „Kontrolle der PC-Nutzungszeit“ und „Kontrolle des Internetzugangs“ geht. Das schöne Motto „Ubuntu for human beings“ entpuppt sich hier als leere Worthülse.

Die deutsche Initiative KinderServer löst zumindest einen dieser Problembereiche. Als Internetfilter (Proxy) bietet es auch EDV-unerfahrenen Nutzern ein Werkzeug, um ein kinderfreundliches Internet umzusetzen – mit allen Nachteilen, die im Abschnitt Kritik kurz angerissen werden.

Multimedia

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Multimedia-Konverter Format Junkie

Ein universeller Konverter für Audio-, Video-, Bild- und Abbild-Dateien (ISO-Images) ist Format Junkie. Über eine einfache grafische Oberfläche können zahlreiche Multimedia-Formate in andere umgewandelt werden. Allerdings sollte man dabei im Hinterkopf behalten, dass die Konvertierung nicht verlustfrei komprimierender Formate wie beispielsweise JPG oder MP3 technisch bedingt dazu führt, dass das Ergebnis niemals qualitativ gleichwertig in Bezug auf das Ausgangsmaterial sein kann (Stichwort: Generationsverlust).

edna ist ein einfacher Audio-Streamingserver in Python. Obwohl es sich um ein älteres Programm handelt, das nicht mehr aktiv weiterentwickelt wird, wird eine ressourcensparende Lösung geboten, um Musikdateien mit oder ohne zentralen Server gemeinsam im Netzwerk nutzen zu können. Es reiht sich damit in die Liste der Programme ein, die der Artikel Musik verwalten zusammenfasst.

Insbesondere bei am Markt neuen Scannern kann es passieren, dass die Unterstützung über die offiziellen Paketquellen nicht ausreichend ist, um diesen in Betrieb nehmen zu können. Der Artikel SANE/Kompilieren erläutert, wie man die Scannerunterstüzung inklusive der zugehörigen Backends (den eigentlichen Scanner-Treibern) selber kompilieren und einrichten kann. Voraussetzung ist natürlich, dass die Entwickler von SANE einen entsprechenden Quellcode zur Verfügung stellen. Fehlt dieser, hilft leider nur abwarten, bis ein solcher vorhanden ist.

Spiele

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Limbo

Nach einer kurzen Pause im letzten Monat gibt es im März mehrere neue Anregungen zur Freizeitgestaltung. Bei der grafischen Umsetzung ragt unzweifelhaft Limbo heraus: Die düstere, rätselhafte Atmosphäre findet ihre Entsprechung in der rein in schwarz/weiß gehaltenen Oberfläche. Der Rubrik „Simulation“ sind Towns (Städtebausimulation), Race Into Space (Wirtschaftssimulation) und MOBILITY (Verkehrssimulation) zuzuordnen, während Aion ein klassisches MMORPG (Massively Multiplayer Online Role-Playing Game) ist. Kairo ist ein 3D-Spiel mit Bezügen auf das alte Ägypten. In der Zukunft spielt dagegen Vega Strike, eine Weltraum-Flugsimulation.

System

Mit „Secure Boot“ und den damit verbundenen Problemen auf Systemen mit „Unified Extensible Firmware Interface“ (UEFI) haben insbesondere Umsteiger von Windows 8 bzw. dafür zertifizierter Hardware zu kämpfen. Nachdem Microsoft es dank seiner Marktbeherrschung geschafft hat, mal wieder „mehr Sicherheit“ für das eigene Betriebssystem zu propagieren (ein sicheres Betriebssystem ohne offen gelegten Quellcode ist ein Widerspruch in sich …), bleibt trotz der Einführung eines modernen Nachfolgers für das über 20 Jahre alte BIOS-System ein schaler Beigeschmack. Mit Stand April 2013 sind bisher gerade mal drei Distributionen für Secure Boot geeignet: Fedora 18, OpenSuse 12.3 und Ubuntu 12.10. Allerdings muss angemerkt werden, dass sich auch Ubuntu 12.04 bei einer Neuinstallation über das Point-Release 12.04.2 zu diesem illustren Kreis zählen darf.

Während echte Linux-Fans Secure Boot einfach deaktivieren und damit weiterhin freie Auswahl bei ihrer Lieblingsdistribution auch auf neuer Hardware haben, stellt sich die Sachlage für Windows-Umsteiger nun schwieriger dar. Die Umsetzung einer der klassischen Einstiegsvarianten, die Installation von Windows und Ubuntu auf einem Computer und die Auswahl des gewünschten Betriebssystems beim Rechnerstart (Dualboot), die in der Vergangenheit bereits gelöst schien, gewinnt damit erneut an Aktualität. Hintergrundinformationen und Tipps zur praktischen Nutzung liefert eine neue Artikelserie rund um EFI Bootmanagement. Dazu zählen neben dem genannten Übersichtsartikel folgende Unterartikel:

Abschließend noch ein Tipp: Statt Dualboot kann es unter Umständen einfacher sein, das jeweils andere Betriebssystem zu virtualisieren. Zwar gibt es immer noch Einschränkungen beispielsweise beim Durchreichen oder der Performance mancher Hardwarekomponenten, dafür lösen sich viele andere Probleme schlagartig in Luft auf.

Gleich vier neue Artikel erleichtern diesen Monat den Alltag für alle Benutzer, die Kommandozeilenprogramme zu schätzen wissen. Zum Urgestein von Linux zählt der Befehl dmesg, der Kernelmeldungen auf den Bildschirm ausgibt, was gerade zur Fehlerdiagnose unverzichtbar ist. pv löst ein bei fast allen Kommandozeilenprogrammen immanentes Problem: die Umsetzung einer Fortschrittsanzeige, die bei länger andauernden Aktionen sehr hilfreich ist. Dem Vergleich des Inhalts von zwei Textdateien widmet sich diff, das auch als Grundlage fast aller grafischen Werkzeuge zum Textvergleich dient. Das letzte Programm im Bunde ist ibam, eine ausgefeilte Akkuladestand-Anzeige für die Kommandozeile.

Ein Datensicherungs-System für die Ansprüche von Fortgeschrittenen und Profis ist Bacula, um ganze Standorte automatisiert sichern zu können. Dementsprechend wurde der Inhalt auf mehrere Unterartikel verteilt:

Im Rahmen der Artikelserie nicht weiter beschrieben, aber hier noch erwähnenswert: Es gibt auch Client-Programme für andere Betriebssysteme wie z.B. Windows oder Mac OS X.

Programmieren

In Kombination mit dem bereits erwähnten diff dient patch dazu, den Quellcode von Programmen oder Bibliotheken gezielt zu manipulieren. Während diff sich darum kümmert, die Unterschiede zwischen zwei Versionen zu speichern, wendet patch diese auf den Quellcode an. Die universell anwendbare Methode hat dazu geführt, dass das „Patchen von Software“ nicht nur in Entwicklerkreisen ein fester Begriff geworden ist.

Node.js ist eine Bibliothek zur Programmierung von serverseitigen Javascript-Applikationen, die sich derzeit großer Beliebtheit erfreut. Eine Besonderheit ist die ereignisgesteuerte Architektur, durch die der Programmablauf nicht durch Ein-/Ausgabeoperationen (zum Beispiel Datenbankzugriffe) blockiert wird. Das Ergebnis einer Operation wird immer als Rückruffunktion übermittelt. Aus diesem Grund wird nur ein Thread benötigt, wodurch ein Locking und sich gegenseitig blockierende Anweisungen (Race Conditions) vermieden werden.

Eine leistungsfähige Software zum Erstellen von (Software-)Dokumentationen ist Sphinx. Obwohl im Python-Umfeld entstanden, sind zur Nutzung von Sphinx keine Python-Kenntnisse notwendig. Als Auszeichnungssprache kommt reST (ReStructuredText) zum Einsatz. Ausgabeformate sind standardmäßig HTML und LaTeX, bei Installation der entsprechenden Pakete auch PDF.

Überarbeitungen

Obwohl die Zwischenablage ein zentrales Werkzeug jeglicher Computernutzung ist, behandelte der bisherige Artikel hauptsächlich GNOME 2. Die Neufassung hebt diese Spezialisierung auf und bietet neben Grundlagen eine Programmübersicht, die auch andere Desktop-Umgebungen berücksichtigt.

Neben D-Bus ist udev eines der wichtigsten Programme im Hintergrund, die erst den Komfort moderner Desktop-Umgebungen ermöglichen. Es dient zur Verwaltung von Geräten (devices) aller Art, die sich anschließend im Ordner /dev wiederfinden. Obwohl nur in seltenen Fällen Anlass besteht, in die zugrunde liegenden Mechanismen einzugreifen, bietet der Artikel zusätzlich Hinweise und Tipps zur Umsetzung eigener Regeln.

Zentyal bietet eine grafische Verwaltungsoberfläche für die Server-Variante von Ubuntu. Während sich ältere Versionen noch auf Ubuntu 10.04 stützten, verwendet die im September 2012 veröffentlichte Version 3.0 Ubuntu 12.04 als Basis. Im Zusammenhang mit der Aktualisierung des Artikels wurde die Installation aus dem Hauptartikel ausgelagert: Zentyal/CD-Installation (die von den Entwicklern empfohlene Vorgehensweise) und Zentyal/PPA-Installation.

Eine Übersicht der Standard-Editoren der verschiedenen Ubuntu-Varianten liefert der Artikel Editor. Neben neuen Bilder wurde dieser strukturell leicht angepasst.

Artikelideen

Der Umfang des Wikis ist beeindruckend – die Anzahl von Open-Source-Programmen allerdings noch mehr. Eine Liste möglicherweise interessanter Programme wird auf der Seite Wiki/Ideen gesammelt. Neu hinzugekommen im März sind:

  • Terra 🇬🇧 - desktop-unabhängiges Dropdown-Terminal mit vielen Funktionen

  • Run your own Sync Server 🇬🇧 - eigenen Firefox-Sync-Server einrichten

  • Valyria Tear 🇬🇧 - ein freies Rollenspiel mit 2D-Grafik

  • Summoning Wars 🇬🇧 - ein weiteres Rollenspiel mit Einzelspiel- oder Multiplayer-Modus für 2 bis 8 Spieler

  • YaCy - Aufbau einer eigenen Internet-Suchmaschine mit lokalem Index und der Möglichkeit, an einer globalen Peer-to-Peer-Indexierung teilzunehmen und darin zu suchen.

Wer eines dieser Programme bereits nutzt oder neugierig geworden ist: Traut euch, wagt euch an einen Artikel – irgend woher müssen ja die Informationen kommen, die man später im Wiki nachschlagen möchte. Dabei kann selbstverständlich auch ein anderes Thema behandelt werden. Hauptsache, ein konkreter Ubuntu-Bezug ist gegeben.

Allen, die zum Wiki beitragen und beigetragen haben, sowohl mit Revisionen als auch Vorschlägen, Anmerkungen oder Kritik: Herzlichen Dank für Eure Mitarbeit!


Vielen Dank an aasche für das Schreiben des Artikels!