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GNOME 2.32 wurde freigegeben

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Das GNOME-Projekt hat dem Zeitplan entsprechend nach sechs Monaten Entwicklungszeit GNOME 2.32 veröffentlicht. Die Desktopumgebung bringt nur eine geringe Anzahl an neuen Funktionsmerkmalen mit, dafür wurden hunderte Fehler bereinigt. Die interessantesten Neuerungen gibt es bei Empathy, Evince und Nautilus.

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„GNOME 3.0 comes next.“
(Quelle: GNOME.org)

Empathy, der auf das Telepathy-Framework aufsetzende Instant-Messaging-Clienten von GNOME, kann jetzt Kontakte, die mehrere Sofortnachrichtendienste nutzen, unter einen Namen zu „Metakontakten“ zusammenfügen, wodurch diese Kontakte nur noch einmal in der Buddy-Liste stehen. Ebenso wurde eine Live-Kontaktsuche integriert. Die Protokollierung und das automatische öffnen von Fenstern bei eingehenden Nachrichten können deaktiviert werden. IRC-Konten können mit Hilfe des Kontoassistenten besser angepasst, Server-Zertifikate manuell akzeptiert und geschlossene Reiter durch die Rückgängig-Funktion wieder geöffnet werden. Verbessert wurden die Fehlermeldungen zu Verbindungen, mittels Knöpfen können eingehende Ereignisse Abgelehnt oder Angenommen werden.

Beim Dokumentenbetrachter Evince wurde die PDF-Unterstützung verbessert. So können jetzt die Vorgabeeigenschaften für Autor, Farbe, Transparenz und Weiteres geändert und Anmerkungen über die Seitenleiste hinzugefügt werden. Durch die Nutzung der AtkText-Schnittstelle 🇬🇧 wurde die Barrierefreiheit optimiert, dadurch kann Orca, der GNOME-Bildschirmleser, Dokumente in Evince lesen. Das Plugin SyncTeX 🇬🇧 wurde Evince zugefügt und steht auch für gedit zu Verfügung. Mit SyncTeX ist es möglich die TeX-Quelldatei mit der daraus entstehenden PDF, zu vergleichen. Das ist sowohl von Evince zu gedit möglich wie auch von gedit zu Evince.

Nautilus, der Dateimanager von GNOME, hat auch einige Aktualisierungen erhalten. Um Konflikte beim Kopieren oder Verschieben von Dateien zu lösen, zeigt Nautilus nun einen Hilfedialog an. Ausgeschnittene Dateien werden mit transparenten Symbolen angezeigt, wodurch leichter erkennbar ist, was im Zwischenspeicher lagert. Im Müllordner werden, in der Listenansicht, durch zwei neu Spalten der ursprüngliche Ort der gelöschten Datei und das Löschdatum angezeigt. Gelöschte Dateien können durch einen neuen Knopf in der Infozeile wieder hergestellt werden.

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GNOME 2.32 (Quelle: GNOME.org)

Wie in jeder GNOME-Version gibt es auch bei GNOME 2.32 neben den großen Änderungen zahlreiche kleinere Änderungen und Verbesserungen. So ist es beim Bildbetrachter Eye of GNOME möglich, des besseren Kontrastes wegen, die Hintergrundfarbe zu ändern. Totem fügt nun Video-Halbbilder zusammen, wenn die Videos mit dieser Technologie aufgenommen wurden, und wirkt schneller beim Laden von Wiedergabelisten. Die GNOME-Systemwerkzeuge erlauben dem Benutzer das Ändern von Eigentumsrechten einer Datei, wenn sie in den persönlichen Ordner kopiert wurde und sichtbar ist.

Barrierefreiheit

Von jeher hat sich GNOME zu Aufgabe gemacht auch Menschen mit Behinderungen, Benutzer sowie Entwicklern, Software zugänglich zumachen. Dafür wurde das GNOME Accessibility Project 🇬🇧 , das Gnome-Projekt für Barrierefreiheit, ins Leben gerufen. Das dadurch entstandene Software-Framework wurde auch in GNOME 2.32 weiter verbessert.

Durch „Mousetweaks“ wird es Benutzern, mit Körperbehinderungen, einfacher gemacht die Maus zu gebrauchen. Es wird für den Links- und Rechtsklick nur die linke Maustaste gebraucht. So wird ein Menü geöffnet, in dem man die linke Maustaste drückt und gedrückt hält. Erleichtert wird auch der Links-, Rechts- und Doppelklick sowie der Mitziehklick.

Entwickler

Auch für Entwickler gibt es einige Verbesserungen und Änderungen. Dies, sowie alle anderen Änderungen in GNOME 2.32 können in Versionshinweise für GNOME 2.32 nachgelesen werden.

Installation

Die Entwickler empfehlen zur Installation oder Aktualisierung von GNOME 2.32 auf die Installationspakete der benutzen Linux Distribution zu warten. Welche Distribution welches GNOME nutzt, steht auf der Seite Get Footware 🇬🇧 . GNOME 2.32 wird ab Ubuntu 10.10 „Maverick Meerkat“ als Standarddesktop eingesetzt, bei Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“ ist es noch die Version 2.30.

Mit GNOME 2.32 wird, nach den jetzigen Planungen, die 2.x-Reihe eingestellt. Es ist noch ein Maintenance-Release für Ende Oktober, zur Fehlerbeseitigung geplant. Parallel zu GNOME 2.32 arbeiteten 🇬🇧 die meisten Entwickler an der kommenden Version 3.0. Nach dem Zeitplan 🇬🇧 sollen die Arbeiten an GNOME 3.0 am 27. April 2011 beendet sein.

Quellen: